Hände und Füße werden häufig als gegeben wahrgenommen. Doch was bedeuten sie für Sie?
Sie sind mein Werkzeug. Ohne Hände und Füße könnte ich meinen Beruf nicht ausüben, meine Leidenschaft nicht leben. Sie sind aber auch mein persönlicher Unruheherd.
Warum?
Als Torwart ist immer etwas kaputt: Finger, Kapseln. Von daher brauchen meine Hände auch mehr Pflege als die Füße.
Wie sieht diese Pflege aus?
Immer kühlen und ab und zu Ultraschall – das sind so die Hauptpunkte.
Haben Sie aktuell eine Verletzung?
Die Kapsel meines Daumens ist aktuell kaputt. Das ist jetzt nicht so dramatisch, tut aber höllisch weh.
Wie oft haben Sie Verletzungen der Hand?
Sehr oft, eigentlich sogar regelmäßig. Es gibt wenige Spiele oder Turniere, bei denen nichts passiert. Wenn man sich Handball anschaut, besonders die Torwarte, haben diese meistens getapte Finger. Das ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass gerade etwas kaputt ist.
Sie leben also lieber mit dem ständigen Schmerz?
Ja, man gewöhnt sich auch dran. Schmerz und Sport gehören ja oft zusammen, und wenn man sich für den Profisport entscheidet, sowieso.
Wie bewältigen Sie den Alltag mit permanent kaputten Fingern?
Man wird erfinderisch. Der Daumen ist mit das Schlimmste, was ich in den letzten Tagen immer wieder gemerkt habe. Den Daumen braucht man ja fast für alles. Aber man lernt zwangsläufig, ohne Daumen zu agieren. Hier ist Kreativität gefragt.
Wie trainieren Sie Ihre Hände?
Spezielle Trainingseinheiten für Hände gibt es nicht. Die Hände werden automatisch im Kraftraum mittrainiert.
Kommen wir zu den Füßen. Gab es hier schon schwerwiegende Verletzungen?
Neben Bänderrissen mit knöcherner Absplitterung und Zerrungen durch Umknicken eigentlich nichts Dramatisches. Brüche hatte ich zum Glück noch keine – weder an Hand noch an Fuß.
Kommen wir zur Pflege. Wie pflegen Sie Ihr „Werkzeug“?
Maniküre und Pediküre sind nichts für mich – das kann ich selbst ganz gut (lacht).
Im Handballsport wird viel Harz verwendet, damit der Ball auch mit nur einer Hand bequem gehalten und gefangen werden kann. Dieses Harz muss nach dem Spiel aber wieder von den Händen runter. Da dies ein ganz schönes Geschrubbe ist, benutzen Handballer viel Babyöl oder Handcremes. Aus diesem Grund haben Handballer auch mit die schönsten und gepflegtesten Hände des Sports (lacht).