Nach dem Unfall schwillt das Handgelenk an und schmerzt, wobei diese Symptome schnell abklingen können und oft kein Arzt aufgesucht wird. Zur Diagnose bedarf es spezieller Röntgenaufnahmen, wobei der frische unverschobene Bruch manchmal auf den Röntgenbildern primär nicht zu erkennen ist.
Das schnelle Abklingen der Symptome sowie die manchmal primär unauffälligen Röntgenbilder führen dazu, dass der Bruch des Kahnbeins nicht festgestellt und auch nicht behandelt wird.
Aufgrund seiner speziellen Durchblutung hat das Kahnbein eine schlechte Heilungstendenz. Wird der frische Kahnbeinbruch nicht behandelt, bleibt daher die knöcherne Heilung aus und es kommt zur Ausbildung eines Falschgelenkes (Pseudarthrose).
Der Diagnose des frischen Kahnbeinbruchs kommt eine wesentliche Bedeutung zu.
Kahnbeinpseudarthrosen können jahrelang wenig oder gar keine Beschwerden verursachen, gehen allerdings mit einer schleichenden Entwicklung von Verschleißerscheinungen des Handgelenkes einher. Treten nach Jahren Beschwerden auf, hat das Handgelenk dann bereits einen irreparablen Schaden.
Rekonstruktive Maßnahmen sind aufgrund des Verschleißes dann nicht mehr sinnvoll und es verbleiben nur noch schmerzlindernde Maßnahmen, oft in Form einer Teilversteifung des Handgelenkes. Der Diagnose des frischen Kahnbeinbruchs kommt daher eine wesentliche Bedeutung zu.
Bei Schmerzen im Bereich des daumenseitigen Handgelenkes nach einem Sturz sollte deshalb immer ein Kahnbeinbruch vermutet und durch einen Handchirurgen sicher ausgeschlossen oder behandelt werden.
Der unverschobene Bruch kann durch eine sechswöchige Unterarmgipsruhigstellung oder alternativ durch eine Schraube behandelt werden, die durch einen kleinen Schnitt in den Knochen eingebracht wird. Verschobene oder instabile Brüche bedürfen immer einer Operation mit Verschraubung des Bruchs und anschließender Ruhigstellung.