Mehrere Millionen Menschen in Deutschland leiden an chronischen Schmerzen. Damit ist der Schmerz Volkskrankheit wie Diabetes und Bluthochdruck. Zu den chronischen Schmerzerkrankungen gehören die unterschiedlichsten Schmerzarten: Rückenschmerzen, Kopfschmerzen, Nervenschmerzen, aber auch Schmerzen nach einer Operation.
Thomas Isenberg
Geschäftsführer der Deutschen Schmerzgesellschaft e. V.
Jeder Mensch hat das Recht auf eine angemessene Schmerzlinderung!
Beim Kampf gegen den Schmerz muss im Gesundheitssystem einiges besser werden. Zum einen: Die Krankenhäuser müssen so aufgestellt sein, dass Patientinnen und Patienten keine unnötigen Schmerzen erleiden. Studien zeigen: In einem Großteil der Kliniken ist das derzeit nicht optimal geregelt. Wie gut beziehungsweise wie schlecht Patienten in deutschen Krankenhäusern versorgt werden, hängt leider oftmals vom Zufall ab, in welche Klinik sie gerade eingewiesen werden. Um dem entgegenzuwirken ist auf Initiative von Patientenorganisationen und der Deutschen Schmerzgesellschaft e.V. jüngst beschlossen worden, dass Kliniken zukünftig verpflichtet sind, Konzepte für eine angemessene Schmerztherapie nach Operationen einzuführen und umzusetzen.
Doch es bleibt Weiteres zu tun: Bei chronischen Schmerzen, wenn also der Schmerz über Monate lebensbestimmend wird und Patienten erheblich leiden, bedarf es in Deutschland eines besseren Zugangs zu Schmerzspezialisten, beispielsweise im Rahmen einer „multimodalen Schmerztherapie“, die auch Physiotherapeuten und Schmerzpsychologen in die Behandlung eng einbezieht. Derzeit dauert es oftmals Jahre, bis Patienten den Weg zu einer guten Therapie finden. Hier müssen die Akteure der Gesundheitspolitik wie z.B. Krankenkassen, Kassenärztliche Vereinigungen sowie Regierungen der Länder und des Bundes wirksamer als bisher handeln, um die angemessene Schmerzbehandlung der Patienten, aber auch den Nachwuchs an Schmerzspezialisten, sicherzustellen.
Um auf das Problem Aufmerksamkeit zu lenken, findet jährlich der bundesweite Aktionstag gegen den Schmerz statt, in diesem Jahr am 1. Juni 2021. Bundesweit an rund 150 Standorten informieren dann Schmerzspezialisten in Kliniken, Praxen, aber auch in einigen Apotheken und aus der Pflege Patienten und Angehörige rund um das Thema „Schmerz“. Unter der kostenfreien Rufnummer 0800-1818120 stehen am 1. Juni 2021 von 9:00 bis 18:00 Uhr renommierte Schmerzexperten mit Tipps Schmerzpatienten telefonisch zur Verfügung. Nutzen Sie diesen Service. Es gibt Wege aus dem Schmerz!
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Weitere Informationen finden Sie unter www.schmerzgesellschaft.de.