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    Nasenpolypen und Asthma – in diesem Bereich wird viel geforscht

    Foto: alexkich via Shutterstock.com

    Nasenpolypen und schweres, eosinophiles Asthma – diese beiden Krankheitsbilder treten oft zusammen auf. Prof. Dr. med. Ludger Klimek, Leiter des Zentrums für Rhinologie und Allergologie in Wiesbaden, erläutert Zusammenhänge und Therapiemöglichkeiten.

    Prof. Dr. Klimek

    Leiter des Zentrums für Rhinologie und Allergologie in Wiesbaden

    Prof. Dr. Klimek, warum leidet rund die Hälfte der Asthma- Patient:innen – die Mehrheit sogar mit schwerem, eosinophilem Asthma – auch unter einer chronischen Rhinosinusitis mit Nasenpolypen?

    Zu den häufigsten Gründen, die zu Asthma führen, gehören Störungen von Immunreaktionen, die zu einer sogenannten Typ-2-Entzündung führen. Auch im Bereich von Nasen- und Nasennebenhöhlen kommen diese Arten von dauerhaften Entzündungen und Störungen des Immunsystems besonders oft vor.

    In den Atemwegsschleimhäuten ist das Immunsystem besonders stark ausgeprägt, weil wir in diesem Bereich sehr intensiven Kontakt zu unserer Umwelt haben. Hier kann es zu Fehlreaktionen kommen und das Immunsystem von Lunge, Nase und Nasennebenhöhlen ist hierfür besonders anfällig. Grundsätzlich kann eine Erkrankung wie Asthma oder chronische Sinusitis einzeln auftreten, aber da die Störungsmechanismen im Immunsystem der Atemwegsschleimhäute ähnlich sind, besteht eine relativ hohe Wahrscheinlichkeit, dass beide Bereiche betroffen sind.

    Wenn es Überschneidungen in den Mechanismen der Erkrankung gibt, gibt es dann auch Überschneidungen in den Therapiemöglichkeiten? Und wo liegen hier die Herausforderungen?

    Gerade die schwer betroffenen Patienten benötigen eine Betreuung sowohl vom HNO-Arzt als auch vom Pneumologen, teilweise sogar von spezialisierten Zentren. Wenn die behandelnden Ärzte anhand von Beschwerden und Ausprägungsgrad sehen, dass eine ergänzende Behandlung notwendig ist, werden sie diese einleiten – der HNO-Arzt wird den Patienten zum Pneumologen schicken und umgekehrt. Man muss sich in der Regel als Patient nicht selbst darum kümmern.

    Bei Biologika, auch als monoklonale Antikörper bezeichnet, handelt es sich um biotechnologisch hergestellte Eiweißstoffe, die gegen bestimmte entzündungsfördernde Botenstoffe des Körpers oder direkt gegen Immunzellen gerichtet sind.

    Biologika sind in der HNO-Praxis noch relatives Neuland. Welche Möglichkeiten bringt das mit sich und wie ist der aktuelle Stand der Forschung?

    Der aktuelle Forschungsstand ist glücklicherweise sehr erfreulich. Insbesondere in Bezug auf eine Verbesserung der Immunsituation ist im letzten Jahr viel passiert, zum Beispiel mit der Entwicklung der Biologika, aber auch mit anderen Medikamenten. Patienten dürfen die Hoffnung auf weitere Verbesserung der Behandlungsmöglichkeiten haben.

    In diesem Bereich wird sehr viel und sehr erfolgreich geforscht.

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