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Home » Magen und Darm » Lassen Sie sich von Ihrer CED nicht das Essen vermiesen!
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Die Ernährung spielt bei Patient:innen mit einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung (CED) eine wichtige Rolle für die Bewältigung ihrer Erkrankung (sogenanntes Krankheitsmanagement). Im Interview berichtet die Oecotrophologin Karina Jaspert, wie sie Betroffene dabei unterstützt, ihre individuelle CED-freundliche Ernährung zu finden.

Karina Jaspert

Oecotrophologin mit eigener Praxis für
Ernährungsberatung und Ernährungstherapie

Sie beraten CED-Patient:innen ernährungstechnisch: Wie hilft die Ernährung beim Krankheitsmanagement einer CED?

Für mich ist die Ernährung neben der Medizin und der Psychologie die dritte Säule des Krankheitsmanagements chronisch-entzündlicher Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa und Morbus Crohn. Denn über die Ernährung versorgen wir uns auf dreierlei Ebene mit Lebensnotwendigem – funktional, emotional, sozial: Nährstoffe versorgen Körper und Kopf, so dass sie funktionieren und leistungsbereit sind. Der Genuss geschmackvoll zubereiteter und angerichteter Speisen – hier steckt auch ein ästhetischer Aspekt mit drin! – entfacht zudem eine ganze Welt von positiven Gefühlen in uns. Und nicht zuletzt verschafft uns Essen auch Gesellschaft. Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen beeinträchtigen die Ernährung und die anschließende Verdauung. Und zwar in einem Maße, dass die Betroffenen auf allen drei Ebenen mit Ausfällen rechnen müssen: Sie vertragen bestimmte Lebensmittel nicht (mehr) und ihr Körper reagiert darauf mit Bauchschmerzen, Krämpfen, Blähungen und – teils sogar blutigem – Durchfall. Diese Symptome verleiden das Essen, bescheren Unwohlsein und machen einen oft auch „gesellschaftsunfähig“ – zumal die Verdauung für viele noch immer ein Tabuthema ist. Umso wichtiger ist es, den CED- Betroffenen Wissen und praktische Hilfe in Sachen Ernährung zu vermitteln, denn damit können sie den Verlauf ihrer Erkrankung positiv beeinflussen.

Mit welchen Fragen wenden sich CEDBetroffene an Sie als Ernährungsexpertin?

Eine CED trifft oft schon sehr junge Menschen, viele von ihnen sind gerade auf dem Weg in ein selbständiges Leben und haben sich bislang noch nicht tiefgründig mit ihrer Ernährung auseinandergesetzt. Sie haben, oft nach einem Leidensweg, ihre Diagnose bekommen und fragen mich, was sie jetzt noch essen dürfen und was nicht.

An einer CED zu leiden, heißt nicht, auf das positive Erlebnis Ernährung verzichten zu müssen. Es geht vielmehr darum, die Zutaten und Rezepte individuell passend zu wählen.

Was sind große Herausforderungen für CED-Betroffene?

Ich sehe, dass manche annehmen, wenn sie gesund – im Sinne der allgemein als gesund geltenden Ernährung – essen, dann würde sich die CED von selbst erledigen. Am eigenen Leib zu erfahren, dass dem so nicht ist, beziehungsweise, dass vermeintlich Gesundes wie Rohkost, insbesondere Tomaten und Paprika, gerade bei einer CED Probleme macht, auch im Zusammenspiel mit Medikamenten, ist buchstäblich schwer zu verdauen. Es braucht Akzeptanz und die Bereitschaft, die bisherige Ernährung nachhaltig zu verändern, um einen guten Umgang mit CED zu finden.

Wie gehen Sie vor, damit Ihre Patient:innen sich CED-freundlich ernähren können?

Indem ich mir Zeit nehme und zuhöre: Viele Betroffene haben ja bereits Erfahrungen dazu gesammelt, welche Lebensmittel sie nicht vertragen. Für den Austausch ist von Vorteil, dass ich selbst an einer CED leide und so nicht nur aus fachlicher Sicht, sondern auch aus eigener Erfahrung sprechen kann. Ich bitte meine Patient:innen grundsätzlich, ein Ernährungstagebuch zu führen. Das ist eine fundierte Basis, um die Ernährung nach und nach an die CED anzupassen. Das Tagebuchführen ist mitunter nervig, aber der individuelle Gewinn, den wir aus den alltäglichen Einträgen über drei, vier Wochen hinweg schöpfen, ist immens.

Essen ist Genuss: Wie können CED-Betroffene ihr Essen genießen, ohne dabei immer zuerst an Einschränkungen zu denken?

Ich versorge meine Patient:innen nicht nur mit trockenem Ernährungswissen, sondern auch mit praktischer Anleitung dazu, wie das geht, sich entzündungshemmend zu ernähren. Denn an einer CED zu leiden, heißt ja nicht, auf das positive Erlebnis Ernährung verzichten zu müssen. Es geht vielmehr darum, die Zutaten und Rezepte individuell passend zu wählen. Ich rate meinen Patient:innen zudem dazu, im persönlichen Umfeld offen über ihre Erkrankung zu sprechen und zu erklären, was diese mit ihnen macht. Ein informiertes Umfeld bringt viel mehr Verständnis auf und fragt bei Einladungen bestenfalls schon vorab, was aufgetischt werden darf. Es gibt keinen Grund, sich von der CED das
Essen vermiesen zu lassen!

JANSSEN CED PARTNER – Services für Menschen mit
chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen

Janssen CED Partner umfasst ein Serviceangebot, das speziell auf die Bedürfnisse von Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zugeschnitten ist. Die Inhalte sollen Betroffene emotional ansprechen, auf verständliche Weise aufklären und mit Tabus brechen.

Das Serviceangebot möchte Betroffene in jeder Phase ihrer Erkrankung bei Fragen und Herausforderungen unterstützen. Die Idee ist, Menschen mit CED einen einfachen Zugang zu wissenschaftlich fundierten und gut verständlichen Informationen rund um das Krankheitsbild zu bieten und sie auch an den Erfahrungen anderer Betroffener teilhaben zu lassen. Dafür stehen die Angebote auf der Webseite www.meineCED.de und die Podcast-Reihe „CED-Klartext“ auf dem Spotify-Kanal zur Verfügung. Ein Austausch in der Community ist auch über die Social Media Kanäle Facebook und Instagram (CED_life) möglich.

Zum Thema „CED und Ernährung“ gibt es auf www.meineCED.de eine eigene Rubrik mit vielen Informationen und Rezepten. Im Video-Bereich finden Betroffene außerdem das Video „Kochen mit Eva“, für das sich Eva von CHRONISCH GLÜCKLICH e. V. mit Fabiola (CED-Patientin), Marcus (CED-Patient und psychologischer Berater mit Spezialisierung CED), Mara und Desiree (beide CED-Patientinnen) zum gemeinsamen Kochen getroffen hat. Die bauchfreundlichen Rezepte sind natürlich ebenfalls auf der Website zu finden.

In der „Gerüchteküche“ spricht Eva zudem mit ihren Koch-Partner:innen über Vorurteile und unangenehme Situationen im Zusammenhang mit einer CED. Die Teilnehmenden tauschen sich über ihre Erfahrungen aus und geben Tipps und Tricks, wie sie mit bestimmten Situationen oder unangebrachten Ratschlägen umgehen. Alle sieben Folgen können auf der Website angesehen werden!

Warum sind gute Gesundheitsinformationen wichtig? Weil Wissen der Schlüssel ist: Wer seine Erkrankung versteht, die Auslöser kennt und um die therapeutischen Möglichkeiten weiß, arbeitet aktiv an einer Therapie mit – und das ist der erste Schritt, um das eigene Leben nicht von der Erkrankung bestimmen zu lassen.

EM1 19482

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