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Home » Augenblick, bitte! » Wie kann man Geographische Atrophie erkennen und behandeln?
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In Deutschland leiden ca. 400.000 Patienten an der Geographischen Atrophie1 – einer fortgeschrittenen Form der altersabhängigen Makuladegeneration. Weltweit sind es 5 Millionen Betroffene2 , bis zum Jahr 2040 soll die Zahl auf mehr als 10 Millionen ansteigen.3

Die altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist eine fortschreitende, degenerative Erkrankung der Netzhaut, die das Sehen zunehmend beeinträchtigt. Betroffen ist die so genannte Makula, der Punkt des schärfsten Sehens im hinteren Augenbereich. Die Bezeichnung „altersabhängig“ weist auf das Lebensalter als wichtigen Risikofaktor hin: AMD ist die häufigste Ursache für eine hochgradige Sehbehinderung (bis hin zur Erblindung) bei Menschen ab 55 Jahren.

Eines der beiden Spätstadien der fortgeschrittenen altersbedingten Makuladegeneration ist die Geographische Atrophie. Hier kommt es durch Ablagerungen und Entzündungsreaktionen zum flächenhaften Absterben verschiedener Zellen in der Netzhaut. Der Name “Geographische Atrophie“ bezieht sich auf diese abgestorbenen („atrophen“) Netzhautflächen, die für den untersuchenden Arzt wie eine Landkarte aussehen. Auch wenn die Ausbreitung der Atrophieareale scheinbar langsam vonstatten geht, ist das Fortschreiten der Erkrankung oft konstant und immer irreversibel.

Die Geographische Atrophie ist eine erhebliche Belastung für die Betroffenen

Bei der Geographischen Atrophie treten die Läsionen normalerweise zuerst außerhalb des Sehzentrums auf. Daher sind die Sehbeeinträchtigungen zu Beginn meist gering ausgeprägt und fallen vor allem bei schwachem Licht auf. Betroffene bemerken außerdem eine längere Gewöhnung an helle oder dunkle Umgebungen, Leseschwierigkeiten, verzerrte Linien oder trübe Farben. Im weiteren Verlauf kommen zentrale Gesichtsfeldausfälle dazu, die als blasse oder dunkle Flecken erscheinen. Das Erkennen von Gesichtern, Fernsehen und Lesen wird immer schwieriger.

Doch nicht nur das Sehen selbst, auch der Alltag und die Lebensqualität sind bei Geographischer Atrophie stark eingeschränkt. So berichten 40 % der Betroffenen darüber, dass sie bei ihrer Arbeit oder ihren Hobbies beeinträchtigt sind, 35 % ziehen sich aufgrund von Sehverlust aus ihrem sozialen Leben zurück. 70 % sind auf die Hilfe von anderen angewiesen4 und zwei Drittel der Betroffenen werden innerhalb von zwei Jahren nach Diagnose fahrunfähig.5

Eine weitere Untersuchung zeigte, dass auch die psychische Belastung erheblich ist: 49 % sorgen sich um ihre Unabhängigkeit, 62 % sorgen sich meistens oder immer um ihr Augenlicht. 37 % sind besorgt über ihre zukünftige finanzielle Situation und 47 % über ihre künftige Lebenssituation.6

Wie kann man Geographische Atrophie erkennen und behandeln?

Die Geographische Atrophie kann nur durch eine gründliche Augenuntersuchung, einschließlich einer Untersuchung der Makula, durch einen Augenarzt diagnostiziert werden. Wichtig ist es daher, auf Sehbeeinträchtigungen zu achten und die Augen ab dem 55. Lebensjahr jährlich kontrollieren zu lassen. Denn der Augenarzt kann krankhafte Veränderungen der Netzhautmitte (Makula) schon feststellen, bevor sich Beschwerden zeigen. Derzeit gibt es in Deutschland leider noch keine zugelassene Behandlungsmöglichkeiten für die Geographische Atrophie. Allerdings sind einige Medikamente in der Erforschung und könnten in den kommenden zwei Jahren zur Verfügung stehen. Zum Beispiel scheint das Komplementsystem, ein Teil des angeborenen Immunsystems, eine wichtige Rolle bei der Krankheitsentstehung zu spielen. Studien haben gezeigt, dass eine Hemmung des Proteins C3, welches im Komplementsystem eine zentrale Rolle einnimmt, den Krankheitsverlauf günstig beeinflussen kann.

Quellenagaben

1 Bubendorfer-Vorwerk H et al. Prevalence of GA in Germany – an assessment derived from literature-based estimates and claims data results , Präsentation auf der DOC 2023

2 Fleckenstein M et al. The Progression of Geographic Atrophy Secondary to Age Related Macular Degeneration. Ophthalmology. 2018;125(3):369-390.

3 Wong W L et al. Global prevalence of age-related macular degeneration and disease burden projection for 2020 and 2040: asystematic review and meta-analysis. Lancet Glob Health. 2014;2(2):e106-e116.

4 Data on File . Apellis Pharmaceuticals, Inc. 2022

5 Chakravarthy U et al. Characterizing Disease Burden and Progression of Geographic Atrophy Secondary to Age-Related Macular Degeneration. Ophthalmology. 2018;125(6):842-849.

6 Amoaku W et al. Präsentiert beim Kongress der European Society of Ophthalmology (SOE), 15.–17. Juni 2023 , Prag , Tschechien; FP05-5.

FREIGABENUMMER: DE-GA-2300011

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