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Home » Allergien und Atemwege » COPD: Was tun, wenn die Luft nicht reicht? – Dr. med. Wolfgang Gesierich im Interview
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Der Ärztliche Direktor, Dr. med. Wolfgang Gesierich, stellt Therapien vor, die die Asklepios Lungenklinik Gauting Patienten bietet, die an der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) leiden.

Dr. med. Wolfgang Gesierich

Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Klinik für Pneumologie, Asklepios Lungenklinik Gauting

Foto: Denise Biffar

Anstatt besonders geschädigte Lungenteile operativ zu entfernen, bieten wir als Fachklinik auch Verfahren an, diese minimalinvasiv zu schrumpfen oder stillzulegen.

Womit bekommen es COPD-Patient:innen zu tun?

Im Zuge der bislang nicht heilbaren, fortschreitenden COPD schrumpft die Lungenfläche, weil kleine Lungenbläschen sich zu größeren vereinen. Das schränkt den Luftaustausch ein. Aufgrund der verengten Atemwege verbleibt beim Ausatmen zu viel Luft in der Lunge, so dass sich die Lunge überbläht. Betroffenen fällt das Atmen dann schwerer, teils geraten sie in anfallsartige Atemnot.

Mit welchen Therapien lindern Sie die Symptome, insbesondere die Atemnot?

Beim Behandeln geht es zuerst darum, die Hauptursache für die strukturellen Schäden an der Lunge abzustellen: das Rauchen. Patient:innen, die sich dem Rauchstopp stellen wollen, bieten wir Therapien zur Rauchentwöhnung an. Apps können virtuell dabei helfen. Zudem kann man sich von den rauchfrei-Lots:innen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) Unterstützung holen. Ist der Rauchstopp gelungen, folgen Behandlungen, um die verengten Atemwege zu erweitern und den Patient:innen wieder mehr Luft zu verschaffen. Das geht gut mit Medikamenten zum Inhalieren. Die gibt es lang- und kurzwirksam. Letztere helfen bei akuter Atemnot rasch. In Atemtherapien und speziellen Schulungen lernen die Patient:innen, mit ihrer beeinträchtigten Lunge zurechtzukommen. Physiotherapien und Lungensport unterstützen das.

Verschlimmert sich die COPD, kommen schleimlösende und entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz. In noch schlimmeren Fällen muss das Lungenvolumen operativ reduziert werden, um der Überblähung entgegen zu wirken und die Atemtiefe zu verbessern. Dazu ermittelt man die am schwersten betroffenen Lungenteile mit bildgebenden Verfahren und schneidet sie heraus. Zudem gibt es noch die Langzeitsauerstofftherapie und Beatmung. Notfalls bleibt nur eine Lungentransplantation.

Welche alternativen Behandlungen gibt es zu den Lungen-OPs?

Anstatt besonders geschädigte Lungenteile operativ zu entfernen, bieten wir als Fachklinik auch Verfahren an, um diese minimalinvasiv und ohne OP über die Atemwege zu schrumpfen oder stillzulegen, zum Beispiel mit endoskopischer Lungenvolumenreduktion (ELVR) oder mit der noch experimentellen Dampfablation.

Wie funktioniert die ELVR?

Zur ELVR haben sich zum Beispiel Ventile bewährt, die in die Bronchien eingelegt werden. Sie erschweren das Einströmen von Luft in die Lungenbläschen, erleichtern aber das Ausströmen.

Wie unterscheidet sich die klassische COPD von der genetischen – und wie behandeln Sie Letztere?

Die Ursache der selteneren genetischen COPD ist nicht nur das Rauchen, sondern es fehlt den Betroffenen auch an Alpha-1-Antitrypsin, ein Eiweiß, das die Lunge vor Strukturschäden schützt. Der Mangel an dem Eiweiß lässt sich per Infusion ausgleichen, erfordert aber eine engmaschige Kontrolle der Leber.

Asklepios Lungenklinik Gauting

Robert-Koch-Allee 2
82131 Gauting
Tel.: 089 – 85791 – 0
[email protected]
www.asklepios.com/gauting

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