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    Gesunde und schöne Haut: „Junge Menschen brauchen nur einen guten Sonnenschutz!“

    Foto: shutterstock_2441063731

    Vier Fragen zur Hautpflege, beantwortet von Dr. med. Lela Ahlemann, Fachärztin für Dermatologie-Venerologie, Phlebologie und Proktologie in der Hautarzt-Praxis Hagen

    Je jünger man die Haut hält, umso widerstandsfähiger ist sie.

    Was sind die Dos und Don‘ts für den Erhalt der Hautgesundheit?

    Foto: Stephan Schmick

    Zu allererst ist es wichtig, die Haut nicht zu überpflegen. Es ist ein Mythos, dass schöne Haut mit unzähligen Produkten gepflegt werden muss. Weniger ist mehr!

    Zudem ist für mich als Hautärztin natürlich der Sonnenschutz essenziell, da die Sonne für 80% unserer Hautalterung verantwortlich ist. Eine alternde Haut ist schlechter in der Lage, sich gegen Umwelteinflüsse zu wehren. Je jünger man die Haut also hält, umso widerstandsfähiger ist sie. Was viele unterschätzen, ist die positive Wirkung von ausreichend Schlaf auf unsere Haut. Studien haben gezeigt, dass Menschen, die zu wenig schlafen, auch trockenere Haut haben, die schlechter durchblutet ist.

    Auch ein vernünftiger Umgang mit Stress ist wichtig, den Stress erhöht den Cortisolspiegel im Blut. Ist das dauerhaft der Fall, kann das die Haut schneller altern lassen. Last, but not least ist eine gesunde Ernährung ein Jungbrunnen für die Haut.

    Gibt es unterschiedliche Arten der Hautpflege für unterschiedliche Hauttypen?

    Grundsätzlich unterscheiden wir z. B. zwischen einer trockenen, einer empfindlichen und einer öligen Haut. Männerhaut ist meist eher etwas öliger und dicker als die Haut von Frauen. Werden Frauen älter, neigen sie eher zu trockener, empfindlich werdender Haut. Wichtig ist, die Bedürfnisse der eigenen Haut zu kennen und sie entsprechend zu pflegen.

    Ölige Haut braucht meist nur Feuchtigkeit, aber kaum Fett, weshalb eine leichte Gelcreme, ein Toner oder ein leichtes Serum sinnvoll sein können. Eine eher trockene Haut, beispielsweise bei Frauen in den Wechseljahren oder bei einer zu Ekzemen neigenden Person, benötigt Feuchtigkeit und Fett, sogenannte Lipide. Menschen mit empfindlicher Haut, die beispielsweise eine Rosacea oder eine Neurodermitis haben, sollten zudem noch auf die Inhaltsstoffe achten. Denn Wirkstoffe wie Retinol oder Säuren, die bei normaler Haut tolle Ergebnisse erzielen können, sind für empfindliche Haut potenziell reizend.

    Und eines ist mir noch sehr wichtig: Junge Menschen benötigen eigentlich nur einen guten Sonnenschutz. Anti-Ageing-Produkte sind für einen Teenager oder einen jungen Menschen Anfang 20 absolut nicht notwendig. Dieses Thema wird wirklich erst ab Mitte, Ende 20 relevant.

    Wie hängen Ernährung und Hautgesundheit zusammen und auf die Einnahme welcher Vitamine und Mineralstoffe sollte man achten, um die Gesundheit seiner Haut bestmöglich zu unterstützen?

    Die Hautgesundheit wird nachgewiesenermaßen durch eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung und eine gesunde Darmflora beeinflusst. Denn dann können sich im Darm kurzkettige Fettsäuren bilden, die den Darm verlassen und in die Haut wandern. Dort sorgen sie für die Produktion von Ceramiden, die die Hautbarriere stärken und die Hautfeuchtigkeit verbessern. Ausreichend Proteine in der Nahrung sind wichtig für die Produktion von Kollagen, das die Haut und Haare benötigen, um gesund zu bleiben. Zu guter letzt benötigen wir ausreichend Mikronährstoffe mit sekundären Pflanzenstoffen, Mineralstoffen und Vitaminen, um der Haut zu helfen, sich vor oxidativem Stress zu schützen.

    Welche Vitamine und Mineralstoffe sind für die Haut besonders wichtig?

    Menschen in Deutschland nehmen häufig zu wenig Magnesium, Zink, Vitamin D und Omega3 zu sich. Das sind schon einmal vier Mikronährstoffe, über die man sich mit dem Arzt einmal austauschen könnte. Ich selbst halte viel von der täglichen Einnahme von Gerstengras und bin ein Fan von Tomatenmark: Beides sind sekundäre Pflanzenstoffe, die mit ihren Inhaltsstoffen die Hautgesundheit unterstützen. Wer nicht die Möglichkeit hat, regelmäßig seine Nährstoffwerte im Labor überprüfen zu lassen, kann auch zwei- bis dreimal im Jahr eine Multivitaminkur machen, um „statistische Mängel“ aufzufangen.

    BUCHTIPP

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    Ab dem 15. Oktober im Handel.
    ISBN: 978-3-7459-2345-2

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