Skip to main content
Home » Krankheitsbilder » Krebs » Früherkennung und eine gesündere Lebensweise müssen Hand in Hand gehen
  • Krebs

    Früherkennung und eine gesündere Lebensweise müssen Hand in Hand gehen

    Foto: shutterstock_2280911871

    In der Onkologie erleben wir aktuell große Fortschritte in der Diagnostik und Therapie. Da spielt auch das Thema Früherkennung eine große Rolle. Hier und in der Nachsorge ist jedoch noch Luft nach oben.

    Die Diagnose Krebs heißt nicht automatisch, dass das Leben zu Ende ist.

    Prof. Dr. Wolfgang Knauf

    Vorsitzender des Berufsverbandes der Niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte für Hämatologie und Medizinische Onkologie in Deutschland e.V. (BNHO e.V.)

    Foto: Benedikt Ziegler

    Die Onkologie ist mit Siebenmeilenstiefeln unterwegs. Beeindruckend sind die Fortschritte, die in diesem Fachbereich in den Bereichen Diagnostik und Therapie allein in den vergangenen 25 Jahren zu verzeichnen sind. Längst werden Krebserkrankungen nicht mehr nach Schema F – Operation, Chemotherapie, Bestrahlung – behandelt. Heute gehören zielgerichtete Therapien und Immuntherapien zum Spektrum, um Erkrankungen individuell zu behandeln.

    Ganz neu ist die CAR-T-Zelltherapie, bei der eigene Immunzellen gegen Tumorzellen „scharf“ gemacht werden. Dies kommt u.a. in der Behandlung des Multiplen Myeloms zum Einsatz. Auch die zunehmende Anwendung der PET-CT hat zu einer enormen Verbesserung der Diagnostik geführt, z.B. bei Bronchialkarzinomen zur Fragestellung, ob operiert werden sollte. Inzwischen ebenso fest etabliert beim Bronchialkarzinom ist die so genannte Targeted Therapy, die zielgerichtete Krebstherapie: Mittels molekularbiologischer Untersuchungen am Tumorgewebe wird festgestellt, ob gezielt wirksame Medikamente eingesetzt werden können.

    Von den Bereichen Brust- und Darmkrebs wissen wir, dass Früherkennungsprogramme sinnvoll sind, weil sie nachweislich die Sterblichkeitsrate senken. Mit dem Lungenkrebs-Screening geht nun ein weiteres Programm an den Start. Klar ist jedoch, dass Früherkennungsprogramme nur etwas nutzen, wenn sie mit einer Sensibilisierung für eine gesündere Lebensführung einhergehen.

    So geht z.B. die Anti-Rauchkampagne Hand in Hand mit dem LungenkrebsScreening. Nicht umsonst verwenden wir Mediziner den Begriff Krebsvorsorge eigentlich nicht mehr, da man mit diesen Untersuchungen den Krebs ja nicht vorbeugen, sondern ihn lediglich früh erkennen und dann meist besser behandeln kann.

    In der Nachsorge müssen wir unterscheiden zwischen den Patienten, von denen wir annehmen, dass sie geheilt sind, und denen, die nicht geheilt werden können. Wer krebsfrei ist, hat möglicherweise noch lange mit Spätfolgen der Erkrankung und Therapie zu kämpfen. Hier sind auch die Hausärzte gefordert, die Verbindung zwischen Symptomen wie z.B. Fatigue und einer früheren Tumorerkrankung herzustellen.

    Eine psychologische Betreuung der Patienten, die inzwischen glücklicherweise fester Bestandteil des Therapiebegleitenden Angebots ist, hilft, mit der Schockdiagnose Krebs und allem, was mit ihr einhergeht, besser umgehen zu können. Wer unheilbar an Krebs erkrankt ist, für den heißt es nicht automatisch, dass das Leben vorbei ist. Dank moderner Medizin kann häufig eine Chronifizierung der Krebserkrankung erwirkt werden. Das heißt, der Patient kann im Idealfall noch sehr lange zusammen mit seiner Erkrankung leben.

    Wenn Sie auf der Suche nach einem Niedergelassenen Hämatologen und Onkologen sind, finden Sie hier Schwerpunktpraxen in Ihrer Nähe:

    Next article