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    Schutzreflex des Körpers

    Im Körper sind sie auf jeden Fall ein wichtiges Warnsignal. Im Grunde kann jeder Mensch gut auf dieses mulmige Gefühl im Bauch verzichten. Wer will sich schon gern übergeben? Dabei stecken hinter dem Prinzip Übelkeit und Erbrechen eigentlich faszinierende Vorgänge im Körper, die für ihn vor allem ein Schutzreflex sind.

    Wichtiges Warnsignal

    Das Empfinden der Übelkeit findet im Gehirn statt. Die Signale stammen allerdings aus dem Verdauungstrakt. Gibt es in Magen oder Darm einen erhöhten Druck oder eine Reizung, wird das Brechzentrum im Gehirnstamm alarmiert.

    Ein Besuch beim Arzt ist dann ratsam, wenn die Beschwerden stärker werden und über mehrere Tage anhalten.

    Dort werden spezielle Fühler aktiv, die auf Signalstoffe wie Serotonin ansprechen, das im Darm produziert wird.

    Dieser körpereigene Botenstoff wird zum Beispiel bei einer Magen-Darm-Infektion freigesetzt und aktiviert dann das Brechzentrum.

    Schwerwiegende Krankheiten

    Das Brechzentrum tut aber noch mehr. Es bindet das parasympathische Nervensystem ein und es folgen erhöhter Speichelfluss, Schweißausbrüche oder Schwindel. Aber auch die Abläufe beim folgenden Erbrechen wollen koordiniert werden: Die Bauch- und Atemmuskeln bewegen sich heftig und treiben den Brechakt voran.

    Eine Druckwelle trifft auf den Magen und befördert mit Hilfe der Speiseröhre seinen Inhalt nach draußen. Wichtig ist aber auch, dass gleichzeitig der Atem stoppt: Schnell schließen Luftröhre und Nasenrachenraum, damit die hochgewürgte Nahrung nicht womöglich in die oberen Atemwege gelangt.

    Eigentlich also eine tolle Leistung, wenn man nicht währenddessen mit dem Kopf über der Schüssel hängen würde. Wer nur an einem vorübergehenden Magen-Darm-Infekt leidet, kann danach auf die guten alten Hausrezepte von Mutti vertrauen: Tees aus Kamillenblüten oder Schafgarbenkraut.

    Ist der Magen flau, sollte man ins Freie gehen oder ein Fenster öffnen und bewusst gegen den Brechreiz ein- und ausatmen.

    Wärmflasche für Ruhe auf dem Bauch. Viel Flüssigkeit gegen den Verlust von wichtigen Salzen nach dem Erbrechen. Aber auch Nahrung, die der Magen gut bewältigen kann. Also geriebener Apfel, zerdrückte Banane oder Zwieback.

    Allerdings gehören Übelkeit und Erbrechen zu den häufigsten Allgemeinsymptomen und verweisen auf noch schwerwiegendere Krankheiten. Ein Besuch beim Arzt ist dann ratsam, wenn die Beschwerden stärker werden und über mehrere Tage anhalten und zum Beispiel durch heftige Schmerzen in der Magen-Darm-Gegend begleitet werden.

    Genaue Diagnose

    Der Mediziner analysiert in der Diagnose dann außerdem Begleitumstände und weitere Symptome, Krankengeschichte und Zeitpunkt der Warnsignale. Danach ist die Liste der milden bis schweren Erkrankungen beziehungsweise Ursachen lang: Magengeschwür, Herzschwäche, Kreislaufprobleme, Hirnhaut- oder Innenohrentzündung, Tumore, Vergiftungen, falsche Medikamente, Schwangerschaft oder Glaukom sind nur ein paar Beispiele. Wachsamkeit ist deshalb auch bei einer anscheinend harmlosen Magenverstimmung geboten.

    Im Flugzeug befinden sich die ruhigsten Plätze über den Tragflächen.

    Wenn nur die vorliegt, helfen nach wie vor die guten alten Tipps von Mutti. Wichtig ist es, dem kranken Körper viel Ruhe zu gönnen. Er braucht jetzt alle Kräfte, um die Krankheitserreger zu bekämpfen.

    Ist der Magen flau, sollte man ins Freie gehen oder ein Fenster öffnen und bewusst gegen den Brechreiz ein- und ausatmen. Das Atemzentrum liegt im Gehirn direkt neben dem, das die Übelkeit steuert.

    Reichlich Flüssigkeit

    Beim Erbrechen verliert der Körper sehr viel Flüssigkeit und mit ihr wichtige Elektrolyte. Deshalb ist es wichtig, während der Krankheitsphase viel zu trinken, um dieses Defizit auszugleichen. Am besten eignen sich Wasser und Suppen mit einem besonders hohen Flüssigkeitsanteil – beispielsweise Karottensuppe. Auch spezielle Tees mit Fenchel, Anis und Kümmel schützen vor Austrocknung und beruhigen gleichzeitig den Magen.

    Wer unter Reiseübelkeit leidet, wählt den richtigen Platz: Im Auto oder Bus sollte man möglichst vorne sitzen und dabei auf die Straße schauen, um die Bewegungen mitvollziehen zu können. Auf keinen Fall sollte man während der Fahrt lesen, nach hinten oder auf den Boden schauen, denn so bekommt das Auge den Transport nicht mit.

    Die dann gegenteilig vom Gleichgewichtssinn wahrgenommene Bewegung führt zu der unangenehmen Übelkeit.Im Flugzeug befinden sich die ruhigsten Plätze über den Tragflächen. Auf See ist es sinnvoll, die meiste Zeit an Deck zu verbringen und einen Punkt am Horizont zu fixieren.

    Wirksame Medikamente

    Bei der Ernährung hilft es, auf Kaffee, Alkohol, Rauchen und fette Kost zu verzichten. Im Notfall sorgen auch Mittel aus der Apotheke für Ruhe in der Magen-Darm-Gegend.

    Enthalten sie zum Beispiel den Wirkstoff Dimenhydrinat, kommt auch hier wieder das Gehirn ins Spiel. Die Medikamente wirken direkt auf das Brechzentrum – und stoppen so die Übelkeit.

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