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    Augenvorsorge: Die häufigsten Augenerkrankungen und wie Sie sich davor schützen

    Foto: nd3000 via Shutterstock

    Rund 18 Millionen Menschen in Deutschland leiden an den Volkskrankheiten Glaukom, Katarakt, diabetische Retinopathie oder altersbedingte Makuladegeneration (AMD).

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    Prof. Dr. Claus Cursiefen

    Direktor der Universitätsaugenklinik Köln und Präsident der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft

    Aufgrund des demografischen Wandels rechnen Experten damit, dass diese Zahl der Augenerkrankungen bis 2030 sogar noch um 20 bis 30 Prozent steigen wird. Viele medizinische Fortschritte in der Augenheilkunde ermöglichen, dass die meisten Augenerkrankungen heute gut behandelt werden können – vorausgesetzt, sie werden rechtzeitig erkannt. Gerade im Alter steigt das Risiko, Augenerkrankungen zu entwickeln, die das Augenlicht bedrohen können. In Deutschland sind schätzungsweise 4,5 Millionen Menschen von einer altersbedingten Makuladegeneration (AMD) betroffen. Man unterscheidet eine trockene und eine feuchte Form. Betroffene bemerken oftmals, dass die Mitte des Gesichtsfeldes verschwimmt oder als dunkler Fleck erscheint, dass Farben blasser und gerade Linien verbogen wirken. Wer solche Anzeichen registriert, sollte schnell einen Augenarzt aufsuchen. Er kann die feuchte Makuladegeneration mit dem Amsler-Gitter-Test und einer Spiegelung des Augenhintergrunds bereits im Frühstadium erkennen und die Erkrankung aufhalten.

    Wer seine Augengesundheit schützen möchte, sollte sich regelmäßig alle zwei Jahre vom Augenarzt untersuchen lassen. 

    In Deutschland sind schätzungsweise rund zehn Millionen Menschen an grauem Star (Katarakt) erkrankt. Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko dieser Eintrübung der Augenlinse. Bilder erscheinen getrübt, Farben verblassen und die Blendeempfindlichkeit nimmt zu. Dabei lässt sich die Erkrankung heute sehr gut behandeln. Die Operation des grauen Stars, des Katarakts, ist mit rund 800.000 Operationen der häufigste chirurgische Eingriff überhaupt und damit ein Routineeingriff. Dabei wird die eigene Linse gegen eine Kunstlinse ausgetauscht.

    Etwa zehn Prozent der Bevölkerung leiden am sogenannten „trockenen Auge“, einer Störung des Tränenfilms, die zu Sehbeeinträchtigung und Schmerz führen kann. Eine frühzeitige Therapie kann hier eine Chronifizierung verhindern. Jenseits des 50. Lebensjahres treten bei fünf Prozent der Bevölkerung Eintrübungen der Hornhaut, der sonst transparenten „Windschutzscheibe“ des Auges, auf. Diese Veränderungen können mittels Tropfen oder Transplantation in aller Regel gut behandelt werden. 

    Auch im Kindes- und Jugendalter kommt es voraussichtlich zu einem Anstieg an Sehbeeinträchtigungen. So leiden in Deutschland heute bereits etwa 50 Prozent der Kinder und Jugendlichen unter Kurzsichtigkeit. Ursache hierfür ist vor allem der sehr frühe und intensive Gebrauch von PCs, Smartphones und Tablets bei gleichzeitig immer kürzeren Tagesaufenthalten im Freien. Ist Kurzsichtigkeit – in der Fachsprache auch Myopie genannt – einmal vorhanden, bleibt sie bestehen. Eine Myopie beginnt meist im Grundschulalter und nimmt bis ins Erwachsenenalter zu. Je früher sie einsetzt, desto stärker ist ihr Ausmaß. Neben dem Tragen von Brillen oder Kontaktlinsen bringt eine Myopie auch ein erhöhtes Risiko für schwerwiegende Augenerkrankungen mit sich, wie eine Netzhautablösung.

    Auch Erwachsene ohne Myopie sollten sich nicht zu lange vor dem PC aufhalten. Regelmäßige Pausen von der Bildschirmarbeit sind wichtig, damit die Augen nicht austrocknen und zu brennen, jucken und tränen beginnen.

    Wer seine Augengesundheit schützen möchte, sollte sich regelmäßig alle zwei Jahre vom Augenarzt untersuchen lassen. Ab dem 60. Lebensjahr empfehlen sich jährliche Kontrollen beim Augenarzt. Zusätzlich hilft das Tragen einer Sonnenbrille bei Sonnenschein sowie viel Aufenthalt draußen im Freien dabei, Ihre Augen dauerhaft gesund zu erhalten.

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