Die Deutsche Zöliakie-Gesellschaft e.V. (DZG) ist Expertin für glutenfreie Ernährung und warnt davor, diesem Irrglauben zu unterliegen. Die DZG-Vorsitzende Dr. Claudia Wiedemann: „Die öffentliche Darstellung der glutenfreien Ernährung als Trend, Lifestyle oder Modeerscheinung wird Zöliakiebetroffenen nicht gerecht. Sie trägt leider dazu bei, dass die Krankheit bei Mitmenschen weniger Akzeptanz und Unterstützung erfährt.“
Blähungen, Übelkeit, Durchfall: Viele Menschen vertragen kein Gluten, das Klebereiweiß aus Getreide. Sie leiden an einer Glutenunverträglichkeit – oft, ohne es zu wissen.
In den letzten Jahren haben Glutenunvertäglichkeiten immer mehr zugenommen. Laut der Deutschen Zöliakie-Gesellschaft e.V. (DZG) sind deutschlandweit mehr als 800.000 Menschen von einer Zöliakie betroffen. „Die chronische autoimmune Erkrankung des Dünndarms beruht auf einer Unverträglichkeit gegen das Klebereiweiß Gluten, das in verschiedenen Getreidesorten wie Weizen, Roggen, Dinkel und Gerste enthalten ist. Einzige Therapie ist der strikte Verzicht auf diese Getreide“, so der Verband.
Die Häufigkeitsangaben schwanken zwischen einem von 70 und einem von 200 Menschen. Zöliakie gilt als die häufigste Ursache einer Verdauungsstörung mit immunologischer Ursache. Der Zeitpunkt der Erstdiagnose ist sehr unterschiedlich. So kann die Zöliakie bei Säuglingen mit dem Beginn der ersten Beikost auffallen oder erst im Erwachsenenalter auftreten.
Laut DZG gehören zu den Risikogruppen Patienten mit Diabetes mellitus (Typ 1), rheumatoider Arthritis, autoimmunen Schilddrüsenerkrankungen und Trisomie 21 (Down-Syndrom). Auch Verwandte ersten und zweiten Grades seien häufiger betroffen als die Durchschnittsbevölkerung. Zudem gehen Mediziner nach neuesten Untersuchungen davon aus, dass auch ein geschwächtes Immunsystem und Umweltfaktoren den Ausbruch einer Zöliakie begünstigen können.
Schon geringste Spuren von Gluten führen bei Betroffenen zu Entzündungen des Dünndarms und im Weiteren zu Mangelerscheinungen. Denn der entzündete Dünndarm kann den Körper nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen versorgen. Die Krankheit Zöliakie wird vom Facharzt über einen Bluttest in Verbindung mit einer Dünndarmbiopsie eindeutig diagnostiziert.
Diät und Beratung
Heilbar ist die Zöliakie nicht. Die derzeit einzige Möglichkeit, sie zu behandeln, ist eine strikt glutenfreie Diät – ein Leben lang. Betroffene sollten also auf Lebensmittel mit Gluten verzichten und vor allem Getreidesorten wie Weizen, Dinkel, Hafer, Roggen, Gerste und Grünkern meiden. Auch Produkte, in denen Gluten enthalten ist, wie etwa Nudeln, Gnocchi, Schokolade, Pudding, Fruchtjoghurt, Wurst, Pizza, Brot oder Brötchen, Bier, Malzbier, Kuchen, Kekse und Knabbergebäck müssen vermieden werden.
Lesen Sie hier fünf leckere, glutenfreie Rezepte von der DZG.