Wer unter Arthrose leidet, sollte sich frühzeitig in die Hände eines Facharztes begeben. Aussitzen schadet – in jeder Hinsicht. Arthrose gilt allgemein als Alterskrankheit, und tatsächlich steigt die Zahl der Betroffenen mit den Lebensjahren deutlich an.
Allerdings leiden keinesfalls nur Senioren jenseits des Rentenalters an Gelenkverschleiß. Schon zwischen 45 und 64 Jahren haben laut der Studie „Gesundheit in Deutschland aktuell 2012“ (GEDA 2012) knapp ein Drittel der Frauen und ein Viertel der Männer die Diagnose Arthrose erhalten. Menschen also, die in der Regel noch voll im Berufsleben stehen.
Dabei kann durchaus der Beruf selbst der Auslöser sein. So ist etwa die Kniearthrose in vielen Berufen mit stark kniebelastenden Tätigkeiten – vom Dachdecker über den Fliesenleger bis zum Rangierer – als Berufskrankheit anerkannt. Aber auch die heute überwiegenden sitzenden Tätigkeiten im Büro können den Gelenken schaden. Denn der Bewegungsmangel stört die Versorgung der Gelenkknorpel und kann eine Arthrose begünstigen.
Wichtig: Zeitig einen Facharzt aufsuchen
Doch egal ob Knochenarbeiter oder Schreibtischtäter: Wer Anzeichen einer Arthrose wie „Anlaufschmerzen“ und Steifigkeit im Gelenk verspürt, sollte die Sache nicht lange aussitzen, sondern möglichst bald einen Facharzt aufsuchen. Denn die Schäden am Gelenkknorpel sind nicht reparabel, sondern verschlimmern sich mit der Zeit immer mehr.
Eine einheitliche Therapie gegen die Krankheit gibt es nicht.
Bei frühzeitiger Behandlung kann dieser Prozess aber gebremst werden, sodass Beweglichkeit und Lebensqualität lange erhalten bleiben. „Die besten Voraussetzungen haben Patienten, die sich über das Krankheitsbild der Arthrose informieren, motiviert sind und bereit sind, für ihre Gesundheit vor allem Zeit und manchmal eben auch etwas Geld zu investieren“, weiß Dr. Cornelius Förster, Facharzt für Orthopädie und Chirurgie im Arthrozentrum Berlin.
Eine einheitliche Therapie gegen die Krankheit gibt es nicht, je nach individueller Situation des Patienten greifen verschiedene Behandlungsmöglichkeiten wie Physiotherapie, Sport, Schmerzmedikation, Gewichtsreduktion oder Injektionen mit Hyaluronsäure. „Bei der Hyaluronsäuretherapie wird künstliche Gelenkschmiere direkt in das betroffene Gelenk eingespritzt“, erklärt Förster. Die positiven Wirkungen bestünden hierbei in der schmierenden, stoßdämpfenden und ernährenden Eigenschaft der Hyaluronsäure.
Hyaluronsäureinjektionen: Das Präparat entscheidet mit über den Erfolg
Hierbei kommt es dem Experten zufolge aber auch entscheidend auf die Wahl des Präparats an: „Die körpereigene Hyaluronsäure in einem gesunden Knie hat ein Molekulargewicht von 5,8 bis 7,6 Millionen Dalton. Auf dem Markt werden Hyaluronsäuren angeboten, die ein Molekulargewicht von lediglich 0,5 bis 0,7 Millionen Dalton haben – bis hin zu einem hochmolekularen Präparat, dem Hylan G-F 20, das ein Gewicht von circa 6 Millionen Dalton hat, was der Eigenschaft gesunder Gelenkflüssigkeit relativ nahe kommt.“
Diese hochmolekularen Hyaluronsäuren haben sich in einer aktuellen Studie als besonders effektiv erwiesen. Sie ergab, dass Injektionen mit Hylan G-F 20 den Einsatz einer Totalendoprothese im Knie bei drei von vier Probanden um mehr als sieben Jahre hinauszögern konnten.
Hinzu kommt, dass mit hochmolekularer Hyaluronsäure oft weniger Behandlungen benötigt werden. „Bei einem Patienten mit Arthrose im Kniegelenk wird beispielsweise Hylan G-F 20 nur als einmalige Injektion verabreicht, andere Präparate müssen drei- oder gar fünfmal ins Gelenk gespritzt werden“, so Förster. Damit verringert sich nicht nur das Infektionsrisiko, sondern auch der Zeitaufwand der Behandlung. Gerade für Berufstätige, die oft in ihren vollen Terminkalender kaum einen Arztbesuch hineinquetschen können, kann das ein wichtiges Argument sein.