Patienten mit einer schweren Herzschwäche sind in COVID-19-Zeiten Risikopatienten und vermeiden Arztbesuche. Oft leiden Herzschwächepatienten an lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen und sind somit auf einen implantierbaren Cardiover-ter-Defibrillator (kurz ICD) angewiesen, der sie vor dem plötzlichen Herztod schützt. Deutschlandweit gibt es derzeit rund 250.000 ICD- und CRT-Träger, die in vierteljährlichen Abständen aufgefordert sind, ihre Herz- und Gerätefunktion durch ihren Arzt kontrollieren zu lassen.
Obwohl die telemedizinische Funktionsanalyse eine Kassenleistung und in den kardiologischen Behandlungsleitlinien verankert ist, profitiert derzeit mit rund 20 Prozent nur ein geringer Teil der Patienten von dieser Möglichkeit. In den USA und Frankreich werden dagegen schon rund 90 Prozent aller ICD- und CRT-Patienten telemedizinisch nachversorgt. Dieses Niveau müssen wir auch bei uns erreichen, um das Risiko einer COVID-19-Erkrankung zu senken und das medizinische Personal zu entlasten.
Um dieses Ziel gemeinsam voranzubringen, haben sich die im BVMed vertretenen Hersteller von Herzrhythmusimplantaten in der Initiative #telemedizinschuetzt zusammengeschlossen. Neben der vereinfachten Bereitstellung der für die telemedizini-sche Betreuung benötigten Patientengeräte unterstützen die Implantathersteller medizini-sche Einrichtungen mit einem umfänglichen Service rund um die telemedizinische Nachsorge. Die telemedizinische Betreuung wird zu den bereits mit den Krankenkassen bestehenden Konditionen angeboten.
Analog zur Ausweitung anderer digitaler Lösungen, wie der Vi-deosprechstunde, appelliert der BVMed, die telemedizinische Versorgung in aktuellen Krisenzeiten flächendeckend anzuwenden.