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    Mythos oder Wahrheit – bei Herzkrankheiten sollten wir besser nicht auf den Volksmund hören

    Grafik: alexacrib via Shutterstock

    Bei der Versorgung eines Herzinfarkts können wenige Minuten über Tod oder Leben entscheiden, bei der Herzschwäche schafft der richtige Umgang mehr Lebensqualität. Sich über Herzkrankheiten zu informieren, kann Leben retten! 

    Dr. med. Norbert Smetak

    Vorsitzender des Bundesverbands Niedergelassener Kardiologen 

    Beim Herzinfarkt hält sich bis heute ein hartnäckiger Mythos: „Typische Symptome sind starke Schmerzen in der Brust, massives Engegefühl im Herzbereich, Brennen, Unruhe.” Ja, diese Symptome sind zwar allesamt typisch für einen Herzinfarkt. Aber Achtung: Frauen haben anders als Männer häufig Schulter- oder Bauchschmerzen, verbunden mit Übelkeit, was manchmal mit einer Magenverstimmung verwechselt wird und in der Folge leider immer noch häufig nicht erkannt wird. Generell gilt: Bei Schmerzen in Brust, Hals, Nacken, Bauch oder Schultern, die länger als 15 Minuten dauern, sollte ein Krankenwagen gerufen werden. Dieser Appell ist auch deshalb so wichtig, weil Frauen – besonders jüngere – seltener die 112 wählen, wenn sie selbst betroffen sind, als wenn sie für ihre Männer oder Väter den Notarzt rufen.  

    Mythos Herzinsuffizienz: Ist körperliche Belastung möglich?

    Körperliche Belastung ist nicht nur möglich sondern unbedingt ratsam! Zusätzlich zur medikamentösen Therapie hilft Bewegung das Herz zu entlasten und Krankenhausaufenthalte zu vermeiden. Ein regelmäßiges aerobes Training verbessert die Leistungsfähigkeit und Symptomatik bei Patienten mit Herzinsuffizienz. Wichtig ist, das Training zusammen mit dem behandelnden Kardiologen aufzusetzen. Gut geeignet für ein ärztlich überwachtes Training sind Herzsportgruppen oder entsprechend zertifizierte Sportstudios.

    An gebrochenem Herzen sterben – der Mythos stimmt

    Menschen können tatsächlich an gebrochenem Herzen sterben. Das sogenannte Broken-Heart-Syndrom betrifft vorrangig Frauen, vor allem kurz nach der Menopause. Nach Stand der Wissenschaft könnte diese Form der Herzerkrankung eine Folge von Entzündungsprozessen sein, die bei stark Trauernden auftreten. Trauer und Stress erhöhen die Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol und Adrenalin. Diese Hormone wiederum lassen den Blutdruck und die Herzfrequenz ansteigen. Schaffen Betroffene es nicht die Trauer zu verarbeiten, können sie auf diese Weise auch noch Bluthochdruck entwickeln und damit das Risiko für Schlaganfall und Herzrhythmusstörungen deutlich erhöhen. Kurzum: Bei Herzensangelegenheiten besser nicht auf den Volksmund, sondern lieber auf den Kardiologen hören!

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    Weitere Informationen finden Sie unter www.bnk.de

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