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    Depressionen- Die im Dunklen sieht man nicht.

    Foto: Mutmachleute e.V.

    Psychische Erkrankungen fristen in unserer Gesellschaft ein Schattendasein. Sie sind ein Tabuthema. 

    Während man aus einem Termin beim Orthopäden oder Zahnarzt keinen Hehl macht, wird ein Besuch bei der oder dem Psychiater(in) verschwiegen. In der Praxis ist man von einer Gleichstellung physischer und psychischer Erkrankungen weit entfernt. Der Grund? Seelische Probleme stoßen meist auf wenig Verständnis und sind stark vorurteilsbehaftet. So wird depressiven Personen Trägheit und Bequemlichkeit vorgeworfen, Menschen mit Erkrankungen aus dem schizophrenen Formenkreis gelten als gemeingefährliche Sonderlinge und Betroffenen einer Angststörung wird gerne geraten, sich doch nicht so anzustellen.

    Die Betroffenen hüllen sich häufig – ebenso wie Angehörige – in Schweigen. Sie versuchen, so lange wie möglich nicht von ihrer Erkrankung zu sprechen. Die Befürchtung, ausgegrenzt oder belächelt zu werden, ist zu groß, dies gilt gleichermaßen im Familien- und Freundeskreis als auch in noch höherem Maße im Berufsleben. Je länger sie ihre Erkrankung verstecken, aufgrund von Scham und Ängsten, desto größer wird der Leidensdruck. Nicht zuletzt kann ein Teufelskreis entstehen, dem sie nicht entrinnen können. 

    Die Folgen von Stigmatisierung und Diskriminierung sind für Betroffene allgegenwärtig. Sie kämpfen mit geringeren Einstellungschancen und schlechteren Bedingungen auf dem  Arbeitsmarkt, dem Verlust sozialen Ansehens, gesellschaftlichem Ausschluss und einhergehender Vereinsamung sowie nicht zuletzt der Selbststigmatisierung.

    Mutlosigkeit, Ohnmachtsgefühle und eine zunehmende Instabilität können lebensbedrohlich werden. Die Suizidalität in Deutschland ist erschreckend hoch. Jährlich sterben mehr Menschen durch Suizid als durch Autounfälle. Davon betroffen sind mehrheitlich Männer.

    Die #Mutmachleute: Wir müssen darüber sprechen – und wir müssen Mut machen

    Wir brauchen dringend ein Umdenken. Doch wie erreicht man dies breitflächig?
    Psychisch Kranke haben keine Lobby. Wir müssen Betroffenen (und ihren Angehörigen) eine Stimme geben, damit sie heraustreten können aus ihrem Schattendasein. Wenn Menschen Gesicht zeigen können, wenn Menschen zu sich und ihrer Erkrankung stehen können, wenn Menschen ohne Angst und Scham zeigen können, dass sie viel mehr sind als nur ihre Diagnosen, dann haben wir einen weiteren Schritt erreicht, das Stigma zu nehmen.

    Damit dies öffentlich geschieht, müssen Informationen angeboten werden und damit die Möglichkeit, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen – selbst wenn man keine Berührungspunkte im persönlichen Umfeld hat. Und wir müssen ein Bewusstsein in der Gesellschaft erreichen, dass eine psychische Erkrankung jede(n) betreffen kann!

    Sie möchten mehr erfahren?

    Weitere Informationen finden Sie unter mutmachleute.de

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