Berufsbilder der Augenheilkunde unter der Lupe.
Augenoptiker*in
Verordnete Sehhilfen herstellen und anpassen, das sind die Haupttätigkeiten eines Optikers. Zudem führt er Sehtests durch, um herauszufinden, wie die Sehhilfen beschaffen sein müssen, um Fehlsichtigkeiten zuverlässig zu korrigieren. Die Tätigkeiten eines Augenoptikers sind vielfältig und umfassen sowohl handwerkliches Können als auch Kundenberatung und – bei selbstständigen Augenoptikern – Marketingmaßnahmen.
Optometrist*in
Die Kompetenzen eines Optometristen gehen über die Kompetenzen eines Augenoptikers hinaus. Wie ein Augenoptiker kann er Sehhilfen anpassen und abgeben und die dafür notwendigen Messungen durchführen. Diese Messungen sind komplex und ermitteln die exakten Werte, die zur Korrektur der Sehschwäche gebraucht werden. Zusätzlich kann ein Optometrist aber auch Augenkrankheiten erkennen sowie Patienten vor und nach Augenoperationen betreuen. Die Berufsbezeichnung Optometrist ist in Deutschland nicht geschützt. Trotzdem besitzen Optometristen in der Regel eine Hochschulausbildung mit einem Abschluss, der im Bereich des Bachelors oder des Masters of Science liegt. Ähnlich wie ein Augenarzt kann ein Optometrist zusätzlich einen Doktorgrad erwerben.
Orthoptist*in
Orthoptisten diagnostizieren mit ihren spezielle Kenntnissen Störungen des ein- und beidäugigen Sehens (Orth- und Pleoptik), vor allem Schielen und einseitige Schwachsichtigkeiten (Amblyopie), sowie Augenbewegungsstörungen (Motorik) und Schwierigkeiten der visuellen Verarbeitung (Sensorik). Sie versorgen Patienten aller Altersgruppen. Bei Kindern im Säuglings- und Kleinkindalter überwiegen die präventiven Untersuchungen. Für die Schulkinder steht heutzutage die Früherkennung und Diagnostik von visuell bedingten Entwicklungs- und Lernauffälligkeiten im Vordergrund.
Die wachsenden Anforderungen an das Sehen lassen auch die Zahl der Jugendlichen und Erwachsenen mit Sehbeschwerden ansteigen, die zunächst manchmal gar nicht dem Sehen zugeordnet werden. Beispiele hierfür sind Beschwerden bei der Bildschirmarbeit, Seh-Wahrnehmungsstörungen, Lese-Rechtschreib-Schwächen oder Legasthenie.
Neben diesen primär klassischen Aufgabengebieten sind Orthoptisten auch in der Diagnostik und Therapie der visuellen Rehabilitation von Patienten mit zerebralen Sehstörungen nach angeborenen oder erworbenen Hirnschädigungen und von sehbehinderten Patienten tätig.
Augenarzt/Augenärztin
Ein Augenarzt ist studierter Mediziner, mit einer zusätzlichen entsprechenden Facharztausbildung. Das Hauptaufgabenfeld eines Augenarztes ist die (Früh-)Erkennung und Behandlung von Augenkrankheiten sowie allen Augenleiden bei Allgemeinerkrankungen, die mit Sehstörungen einhergehen. Die Verordnung einer guten Sehhilfe, Brille oder Kontaktlinse und die Behandlung von Fehlsichtigkeiten gehören zum Alltag. Operationen sind ebenfalls ein großer Bereich, sowohl funktional als auch kosmetisch. Eine Domäne der Augenchirurgie ist auch die operative Behandlung von Netzhauterkrankungen. Augenärzte führen ferner auch Augenlaser-Operationen zur Korrektur einer Fehlsichtigkeit durch. Die häufigste Augenoperation, die in Deutschland durchgeführt wird, ist die Entfernung des grauen Stars. Eine besonders wichtige Zusammenarbeit mit Ärzten anderer Fachrichtungen wie Internisten, Kardiologen und Diabetologen prädestiniert ihn als wichtige Anlaufstelle bei der Beratung und Behandlung von sogenannten Systemerkrankungen wie zum Beispiel der Zuckerkrankheit und dem Bluthochdruck.