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    Gürtelrose – Die Erkrankung kommt häufiger vor als man denkt

    Foto: AdobeStock_597352438

    Auch wenn Sie sich fit fühlen, können Sie vorsorgen, um der Nervenerkrankung und ihren möglichen Folgen einen Schritt voraus zu sein.

    Wie entsteht eine Gürtelrose?

    Wer an Gürtelrose denkt, hat oft die charakteristischen roten Bläschen vor Augen, die sich in der Mehrzahl der Erkrankungsfälle zeigen. Tatsächlich sind die juckenden Pusteln, die oft einseitig am Körper auftreten, meist nur die Spitze des Eisbergs, denn das eigentliche Problem sind die starken Nervenschmerzen, die den Alltag der Betroffenen stark beeinträchtigen können.

    Wichtig zu wissen ist, dass die Erkrankung nicht wie andere Krankheiten durch eine akute Ansteckung ausgelöst wird, sondern durch die Reaktivierung des Windpocken-Virus. Mehr als 95 Prozent aller Erwachsenen in Deutschland tragen dieses Virus in sich – aufgrund einer meist in der Kindheit durchgemachten Windpocken-Erkrankung. Das Virus zieht sich nach der Erkrankung in die Nervenknoten im Rückenmark zurück und verbleibt ein Leben lang im Körper. Vielen Menschen ist nicht bewusst, dass einer von drei Menschen im Laufe seines Lebens an Gürtelrose erkrankt, wenn das Virus teils Jahrzehnte später reaktiviert wird.

    Risikofaktoren – Mögliche Auslöser kennen

    Doch welche Faktoren beeinflussen diese Reaktivierung des schlummernden Virus, sodass es zu einer Gürtelrose kommt? Verantwortlich dafür ist hauptsächlich ein geschwächtes Immunsystem. Insbesondere Menschen mit zunehmendem Alter haben ein erhöhtes Risiko, an Gürtelrose zu erkranken: Denn je älter wir werden, desto mehr lässt die Leistungsfähigkeit unseres Immunsystems auf ganz natürliche Weise nach. Und auch wer sich mit noch fit fühlt und auf eine gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung und Sport achtet, kann an einer Gürtelrose erkranken.

    Zudem erhöhen chronische Krankheiten das Risiko, an Gürtelrose zu erkranken. Im Durchschnitt haben Erwachsene, die an einer chronischen Krankheit leiden, ein um etwa 30 Prozent höheres Erkrankungsrisiko als gesunde Erwachsene. Aber auch eine Schwächung oder Überlastung des Immunsystems, zum Beispiel durch körperlichen oder seelischen Stress, eine akute Virusinfektion oder bestimmte Medikamente, können das Virus reaktivieren. So können auch jüngere Menschen erkranken, die noch weit von der zweiten Lebenshälfte entfernt sind.

    Unspezifische Symptome erschweren die Diagnose

    Die ersten Anzeichen einer Gürtelrose sind zunächst häufig unspezifisch, was eine Diagnose erschweren kann. Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit oder allgemeines Unwohlsein und Schmerzen lassen oft erst an eine Erkältung oder Grippe denken, insbesondere, wenn der typische Hautausschlag fehlt oder sich erst später zeigt. Eine frühe Diagnose und Therapie sind jedoch wichtig, um mögliche Komplikationen zu vermeiden. Eine mögliche Spätfolge der Erkrankung sind quälende Nervenschmerzen (die sogenannte Post-Zoster-Neuralgie), die über Monate oder sogar Jahre anhalten und das Leben Betroffener stark beeinträchtigen können. Auch bei unspezifischen Symptomen ohne Auftreten eines Hautausschlags sollte daher bei Verdacht auf eine mögliche Gürtelrose sofort der Hausarzt oder die Hausärztin aufgesucht werden.

    Prävention bedeutet, die Gesundheit in die eigenen Hände zu nehmen

    Auch wenn Sie sich fit fühlen, können Sie vorsorgen, um der Nervenerkrankung und ihren möglichen Folgen einen Schritt voraus zu sein. Fragen Sie in Ihrer Hausarztpraxis aktiv nach und informieren Sie sich über Vorsorgemöglichkeiten. Den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission (STIKO) zufolge haben alle Personen ab 60 Jahren Anspruch auf eine Impfung gegen Gürtelrose. Für Menschen mit Grunderkrankungen oder einer Schwächung des Immunsystems, zum Beispiel durch eine immunsupprimierende Therapie, wird die Gürtelrose-Impfung bereits ab 50 Jahren empfohlen.

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