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Home » Cannabis » Sanity Group: Das Beste der Cannabis-Pflanze
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Die Sanity Group hat ein klares Ziel: das Potenzial von Cannabis allumfassend für die menschliche Gesundheit zu erschließen. Dafür entwickelt sie nicht nur pharmazeutische Produkte, medizinische Geräte und Kosmetik, sondern beteiligt sich auch aktiv an Forschung. Wie es dazu kam, was die Sanity Group für die Zukunft plant und wie sie Investoren wie Snoop Dogg, Stefanie Giesinger, Klaas Heufer-Umlauf, Mario Götze, Dennis Aogo und Will.i.am überzeugt, verrät Gründer und Managing Director Finn Hänsel im Interview.

Finn Hänsel

Managing Director & Founder

Herr Hänsel, Sie sind bereits 2002 als Mitglied der Jungen Union in Flensburg für die medizinische Legalisierung von Cannabis eingetreten. Wie kam es dazu, dass Sie Interesse an der Cannabisbranche entwickelt haben?

Ich hatte beobachtet, dass die Grünen und die FDP für eine Legalisierung von Cannabis eingetreten sind, und fragte mich, wie es sein kann, dass die FDP so stark pro Cannabis ist, während die CDU es ablehnt. Ich begann mit Recherchen, sprach mit Menschen, die Cannabis für medizinische Zwecke einnahmen, mit Apotheker:innen und mit Ärzt:innen, die mir von den Schwierigkeiten berichteten, Cannabis für Therapien einsetzen zu dürfen. Oft dauerte eine Sondergenehmigung für Cannabis Jahre – obwohl es schon damals eine recht gute Studienlage zur Interaktion von Cannabis mit dem Körper gab und dazu, wie es z. B. bei Schmerzen oder Appetitlosigkeit helfen kann. Das war meine Initialzündung und hat mich dazu bewogen, einen so starken, politischen Standpunkt einzunehmen.

Können Sie uns kurz das Geschäftsmodell der Sanity Group erklären?

Die Sanity Group wurde mit dem Ziel gegründet, Menschen mit qualitativ hochwertigen Cannabis-Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten auf Cannabinoidbasis zu versorgen. Der Fokus liegt auf der Erforschung und Entwicklung cannabinoid-basierter Arzneimittel und medizinischer Produkte für gesellschaftliche Probleme wie z. B. Schmerzen, Schlaf und Angstzustände. Richtig eingesetzt, können die Bestandteile der Pflanze einen positiven Einfluss auf das Leben vieler Menschen haben. Neben medizinischen Produkten gibt es auch einen Zweig mit Consumer Goods wie Kosmetik und anderen Care-Produkten. Parallel arbeiten und forschen wir zudem an innovativen Dosierungsformen und technologischen Dienstleistungen.

Welches Ziel verfolgen Sie mit der Sanity Group?

Die Forschung zeigt, dass Cannabis einen sehr positiven Einfluss auf viele verschiedene Bereiche des Körpers haben kann, zum Beispiel auf das Nervensystem. Wir möchten diese Wirkung auf die verschiedenen Systeme verstehen und das Beste aus der Cannabis-Pflanze für die menschliche Gesundheit verfügbar machen.

Welche Meilensteine können Sie seit der Gründung im Jahr 2018 feiern?

Wir haben uns seit unserer Gründung stetig weiterentwickelt und sind gewachsen. Anfänglich waren wir zu viert, mittlerweile ist unser Team auf über 120 Mitarbeiter:innen gewachsen, darunter Mediziner:innen, Biolog:innen oder auch ein Cannabis-Sommelier. Wir haben verschiedene Marken und Produkte gelauncht; ein Meilenstein war dabei sicher der Launch unseres ersten eigenen Medizinalcannabisprodukts. Bei Frankfurt am Main errichten wir zudem eine eigene Anlage zur Herstellung von Cannabisextrakten, was definitiv einen weiteren Meilenstein in unserer noch jungen Firmengeschichte darstellt.

Sie konnten für Ihr Unternehmen auch einige prominente Namen als Investoren gewinnen, darunter z. B. Musikproduzent Will.i.am, TV-Moderator Klaas Heufer-Umlauf, Fußballweltmeister Mario Götze und Rap-Legende Snoop Dogg. Wie ist die Zusammenarbeit? Und wie kam der Kontakt zu Snoop Dogg zustande?

Foto: art_rj via Shutterstock.com

Der Austausch mit Snoop Dogg kam über einen gemeinsamen Kontakt zustande. Er war sehr interessiert daran, was wir machen und wie wir aufgestellt sind, und hat mit seinem Cannabis-Fund Casa Verde bei uns investiert. Es war vermutlich sein erstes Cannabis-Investment in Kontinentaleuropa. Ihn überzeugt zu haben, ist auch eine Art Bestätigung für uns, auf dem richtigen Weg zu sein. Er setzt sich auch mit dem medizinischen Nutzen von Cannabis stark auseinander.

Wir pflegen generell einen engen Draht zu unseren Investoren und tauschen gegenseitig Ideen und Pläne aus und versuchen, die Zusammenarbeit, wo immer möglich, für beide Seiten sinnstiftend auszubauen. Sie sind inhaltlich vom Thema überzeugt, unterstützen mit Kontakten, mit Ideen oder einfach ihrer Erfahrung in bestimmten Bereichen. Beide Seiten profitieren durch diesen regen Austausch voneinander.

Die Sanity Group ist im medizinischen Bereich breit aufgestellt: Zum einen sind Sie mit den beiden Medizinalcannabis-Marken Vayamed und AVAAY Medical vertreten, zum anderen entwickeln Sie mit Ihrem Tochterunternehmen Endosane Pharmaceuticals Fertigarzneimittel und mit Belfry Medical Medizinprodukte und Apps. Das klingt komplex.

Wir haben uns zum Ziel gesetzt, das volle Potenzial der Pflanze auszuschöpfen und die Lebensqualität durch den Einsatz von Cannabinoiden und die Nutzung des Endocannabinoidsystems zu verbessern. Das erfordert ein ganzheitliches und innovatives Denken, um zum Beispiel Fertigungsprozesse anzustoßen und neue Produkte auf den Markt bringen zu können. Doch wir denken auch darüber hinaus: Mit Endosane Pharmaceuticals entwickeln wir Fertigarzneimittel zur Behandlung neuropsychiatrischer und psychiatrischer Störungen wie Schizophrenie oder Angststörungen. Im Zentrum steht dabei die gezielte Erforschung und Nutzung des körpereigenen Endocannabinoidsystems. Mit Belfry Medical entwickeln wir einen smarten Inhalator für Cannabisextrakte und digitale Gesundheitsanwendungen zur Verbesserung der Medikation.

Dass Sanity Group sich auch im Bereich der Forschung einbringt, unterscheidet Sie von vielen anderen in der Cannabis Branche. Woran genau forschen Sie?

Wir forschen in ganz unterschiedlichen Bereichen. Ein Thema ist z. B. der Bereich der Wirksamkeit von Cannabis, wo kann Cannabis helfen und wo nicht. Das ist Primär- und Sekundärforschung. Wir möchten anhand der Daten sehen, wie man Cannabis effizienter im Körper aufnehmen kann, wie die Wirkstoffe dort ankommen, wo sie am besten wirken, und wie man sie dosiert. Neben der Durchführung eigener Studien engagieren wir uns auch unterstützend, wie z. B. bei einer Untersuchung der Charité Berlin und der Medizinischen Hochschule Hannover. Wir haben in unserem Thinktank auch Partner an anderen Universitäten, die z. T. schon Jahre an einem Thema forschen. Hier können wir gegenseitig profitieren.

Cannabis wird oftmals immer noch als Genussdroge gesehen. Erfährt Cannabis durch die Medizin einen Imagewechsel?

Foto: HQuality via Shutterstock.com

Das stimmt, Cannabis hängt leider oft noch ein veraltetes, negatives Stigma an. Dabei basiert das, was viele Menschen mit der Pflanze in Verbindung bringen, auf alten Vorurteilen. Cannabis wurde schon vor Tausenden Jahren als Heilpflanze genutzt. Nach wie vor wissen viele Menschen nicht, dass Cannabis zu medizinischen Zwecken in  Deutschland bereits seit 2017 verschrieben werden darf, obwohl sie es befürworten würden. Wir haben vor ca. zwei Jahren eine Umfrage gemacht, bei der 5.000 Menschen repräsentativ befragt wurden und die klar zu erkennen gab, dass die Menschen in Deutschland medizinisch genutztem Cannabis sehr offen gegenüberstehen. Immer mehr Studien belegen, dass Cannabis bei verschiedenen Indikationen wirklich positive Eigenschaften haben kann. Das verändert das Image und stärkt die Akzeptanz. Das Thema Aufklärung rund um die Cannabispflanze ist uns sehr wichtig. Hierbei geht es auch darum, die Unterschiede zwischen Cannabis als Medizin, Agrarstoff oder Genussmittel aufzuzeigen.

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