Interview mit Eric Frenzel.
Gesund durch den Winter – was fällt Ihnen dazu ein?
Gesund durch den Winter muss ich kommen, um in den Wettkämpfen und bei der Vergabe des Gesamtweltcups ein Wort mitreden zu können. Gesundheit ist die Grundlage für Leistung und Erfolg. Deshalb sind für mich die Aufrechterhaltung der Gesundheit und die Prävention im Hinblick auf Infekte und Erkältungskrankheiten oberstes Gebot. Das unterscheidet sich natürlich nicht von den Menschen, die auf ihrem Gebiet auch leistungsfähig sein müssen.
Was tun Sie persönlich, um gesund zu bleiben?
Ich achte auf viele Sachen, die für den Leistungssportler sowie für den Nichtleistungssportler gelten. Regeneration ist eines meiner Lieblingsthemen hierzu. Körperliche Belastungen und psychischer Stress machen per se infektanfälliger, deshalb plane ich immer wieder bewusst Regenerationsphasen ein, in denen ich schlicht und einfach ausruhe und mich mit Dingen beschäftige, die mir Freude neben dem Sport bereiten. Auch ausreichend Schlaf gehört dazu. Im Bereich der Ernährung achte ich im Winter auf ausreichend Vitamin C und E sowie auf Zink, Selen und Magnesium. Auch halte ich mich permanent an, viel zu trinken (lacht), was nicht immer klappt.
Ist man als Leistungssportler eigentlich anfälliger für Infekte?
Ja, das ist in der Tat so, was die meisten Laien gar nicht glauben wollen. Leistungssportler sind anfälliger für Infekte. Das ist medizinisch einfach zu erklären: Durch die körperliche Belastung setze ich den Körper unter Stress, im Hinblick auf eine Reihe biochemischer Prozesse im Körper wie zum Beispiel Cortisolausschüttung wird die Immunabwehr geschwächt. Ein idealer Zeitpunkt also für Viren und Bakterien, zum Angriff zu blasen.
Mit einer Erkältung sollte kein Sport getrieben werden. Wie umgehen Leistungssportler dieses Problem?
Ich bin sehr achtsam diesbezüglich. Mit Infekten oder Grippen anzutreten, bringt einfach nichts. Einmal ist man für den Wettkampf so geschwächt, dass man definitiv nicht um die Plätze mitlaufen kann, ferner belastet man seinen Körper über Gebühr, was sich schnell zu größeren Problemen verdichten kann. Auskurieren ist die Therapie der Wahl, im Bett bleiben und den Kollegen zuschauen (lacht).
Meinen Sie das Open-Window-Phänomen?
Ja, dieser Begriff ist die Umschreibung dessen, was ich erklärt habe. Das „offene Fenster“ ist die Zeitphase nach der körperlichen Anstrengung, in der die Immunabwehr nicht ganz so effizient arbeitet und Viren und Bakterien es damit leichter haben, dem Körper zu schaden oder ihn zu schwächen.
Was tun Sie dagegen?
Also, Infektprophylaxe heißt Regeneration und gute Ernährung. Neben den bereits erwähnten allgemeinen Mitteln und Methoden habe ich persönlich mit Maßnahmen der Bioregulation hervorragende Erfahrungen, gerade im Winter, gemacht. Bioregulation meint, dass man die körpereigenen Heilkräfte durch Arzneimittel aus dem Bereich der Naturheilkunde aktiviert.
Ich nehme prophylaktisch im Winter ein Präparat, das die in der klassischen Homöopathie verwendeten Wirkstoffe aus dem Pflanzen- und Mineralbereich enthält sowie eine Mischung standardisierter inaktiver Grippeviren. Dies bewirkt eine Stimulation des Immunsystems, ähnlich einer Impfung. Das hat sich bei mir bewährt. Ebenso sinnvoll ist, auf den Eisenhaushalt zu achten, hier nehme ich ein pflanzliches Tonikum, das aus eisenhaltigen Kräutern gepresst wird – schmeckt ein wenig nach Blut, also Kräuterblut (lacht).
Sie sagten einmal: „Mein Ziel ist es, gesund zu bleiben, denn dann, das ist meine Meinung, kann man alles erreichen!“ Worauf bezieht sich dieses Zitat?
Ohne Gesundheit kein körperliches Leistungsvermögen! Ohne Leistungsvermögen kein Erfolg! Gesundheit ist die Geschäftsgrundlage, hochgesteckte Ziele zu erreichen. Bin ich in diesem Bereich unachtsam und nachlässig, werden die Dinge nicht gelingen.