Für viele Menschen unbekannt oder fälschlicherweise als Fettleibigkeit abgestempelt, ist es für Betroffene eine schmerzhafte sowie belastende Erkrankung: das Lipödem. Beim Lipödem handelt es sich um eine chronische Fettverteilungsstörung, die fast ausschließlich Frauen betrifft. Häufig wird sie mit Übergewicht verwechselt, was Fehlbehandlungen und einen zunehmenden Leidensdruck zur Folge hat. Innovative Behandlungsmethoden geben Hoffnung auf mehr Lebensqualität.

Prof. Dr. Christian Kunte
Chefarzt der Abteilung für Dermatochirurgie und Dermatologie in der
Artemed Fachklinik München
Nach einer Liposuktion kann an Lebensqualität zurückgewonnen werden.
Was ist ein Lipödem?
Beim Lipödem kommt es zu einer krankhaften Vermehrung des Unterhaut-Fettgewebes, meist an den Beinen. Die genaue Ursache ist unbekannt, vermutet wird jedoch eine genetisch bedingte Veränderung im Fettgewebe. Zudem wird ein Zusammenhang mit weiblichen Geschlechtshormonen angenommen. Erste Anzeichen treten meist in der Pubertät auf. Hormonelle Veränderungen wie die Pilleneinnahme, Schwangerschaft oder Wechseljahre führen häufig zur Verschlechterung der Symptome.
Betroffene klagen über zunehmende Schmerzen in den Beinen, Druckschmerzhaftigkeit, Schwellungsneigung, Berührungsempfindlichkeit und HämatomBildung. Viele Frauen beeinträchtigt die Erkrankung im hohen Maße in ihrem alltäglichen Leben. Eine frühzeitige Abklärung bei Auftreten dieser Symptome ist daher dringend zu empfehlen.
Welche Behandlungsmethoden gibt es?
Der Leidensweg von Lipödem-Patientinnen ist oft lang, doch gibt es effektive Behandlungsmethoden, die das Fortschreiten der Erkrankung aufhalten oder die Beschwerden deutlich lindern können.
1. Konservative Therapie: Zu Beginn der Diagnose werden in der Regel Lymphdrainage und Kompressionsstrümpfe empfohlen, um den gestauten Wasseranteil im Fettgewebe zu reduzieren. Anders als beim gewöhnlichen Übergewicht wirken Diäten, bewusste Ernährung oder sportliche Aktivitäten dem krankhaften Fettgewebe nicht entgegen.
2. Liposuktion (Fettabsaugung): Eine dauerhafte Verminderung des Lipödems ist nur durch eine Liposuktion möglich. Die Methode mittels vibrierender Mikrokanülen in Tumeszenz-Lokalanästhesie hat sich allgemein als am gewebeschonendsten etabliert. Dabei werden Fettzellen mittels einer speziellen, vibrierenden Hohlnadel abgesaugt. Blutgefäße, Lymphgefäße und Nerven werden dabei nicht verletzt. Auch gelingt es so, die Körperform zu modellieren. In der Regel sind zwei bis drei Liposuktionen erforderlich, um die Beine vollständig zu behandeln.
Prof. Dr. Christian Kunte, Chefarzt der Abteilung für Dermatochirurgie und Dermatologie in der Artemed Fachklinik München, ist Experte für die Behandlung des Lipödems in München. „Die meisten Lipödem-Betroffenen leiden neben den Symptomen auch unter den äußerlichen Veränderungen ihres Körpers, die durch den Eingriff verbessert werden können. Das viel Wichtigere ist aber jedoch, was nach einer Liposuktion an Lebensqualität zurückgewonnen werden kann. Die meisten berichten schon nach der ersten Fettabsaugung von erheblichen Verbesserungen ihrer Beschwerden.“
VERANSTALTUNGEN
31. MÄRZ
17.00 Uhr, Online-Patientenvortrag, Referent: Prof. Dr. Christian Kunte, Ort: GoTo Webinar
Anmeldung zum Webinar: www.artemedmuenchen.de/events
27. OTKOBER
17.00 Uhr, Präsenz-Patientenvortrag Referent: Prof. Dr. Christian Kunte Ort: Mozartstraße 14a-16, 80336 München
Anmeldung: [email protected]
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