Frauen haben einen anderen Hormonzyklus und dadurch auch einen völlig anders funktionierenden Körper als Männer. Welche Aufgabe haben weibliche Geschlechtshormone?
„Weibliche Geschlechtshormone“ klingt hier etwas irreführend, denn Frauen und Männer haben alle Testosteron, Östrogen oder auch Progesteron in ihren Körpern – nur in unterschiedlichen Konzentrationen. Bei Frauen dominieren vor allem die beiden Hormone Östrogen und Progesteron. Ihre Hauptaufgabe ist es, den Uterus auf eine mögliche Schwangerschaft vorzubereiten. Allerdings haben sie noch viele andere wichtige Funktionen. So macht uns Östrogen beispielsweise reine Haut sowie volle Haare, es formt unsere Kurven an Brust und Hüfte. Progesteron wirkt unter anderem beruhigend auf unseren Körper, es lässt uns entspannen und besser schlafen.
Was beeinflusst unsere Hormone?
Unsere Hormone beeinflussen alles, was wir tun – und werden umgekehrt auch von allem beeinflusst: Unsere Ernährung, unsere Bewegung, unser Stress, unser soziales Leben und auch unser Schlaf wirken sich auf die Hormone aus.
Es ist unsinnig, unserem Körper das Motto „One size fits all“ überzustülpen.
Was passiert, wenn der Hormonhaushalt einer Frau aus dem Gleichgewicht gerät?
Oft entstehen dadurch hormonelle Probleme, die sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise ausdrücken. Das kann in Form von PMS auftreten, also dass wir beispielsweise Stimmungsschwankungen oder Heißhungerattacken kurz vor unserer Periode haben. Es kann sich aber auch beispielsweise in Form von Regelbeschwerden, Gewichtszunahme, ausbleibender Periode oder unreiner Haut äußern. Hinter sehr vielen Problemen, die wir modernen Menschen haben, steckt oft hormonelles Ungleichgewicht – ohne, dass wir es ahnen.
Worauf sollten Frauen besonders gut achten? Was können sie tun, um ihre Hormonbalance zu wahren?
Der wichtigste Punkt, an dem Frauen für ihr hormonelles Gleichgewicht ansetzen können, ist die Ernährung – denn die liefert die Bausteine für die Produktion neuer Hormone. Wenn wir Zyklusfood essen, das heißt Lebensmittel, die zu unseren Bedürfnissen in den unterschiedlichen vier Zyklusphasen passen, können wir kleine hormonelle Schwankungen ganz leicht ausgleichen. Aber Stress ist ein großer Faktor. Oft führt ein stressiger Alltag erst zu hormonellen Ungleichgewichten. Deswegen ist es so wichtig, dass wir bei viel Stress darauf achten, bewusste Entspannungsphasen in unseren Alltag einzubauen.