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    Wenn die Seele das Rückgrat trägt

    Foto: cla78 via Shutterstock

    Rückenbeschwerden sind für rund 38 Millionen Arztbesuche in Deutschland verantwortlich. Betroffene sind im Fall der Fälle oft unsicher, wie sie sich bei Beschwerden verhalten sollen. Detlef Detjen, Geschäftsführer der Aktion Gesunder Rücken e. V., erklärt, wie auch in Pandemiezeiten Rückenschmerzen der Kampf angesagt werden kann. 

    Detlef Detjen

    Geschäftsführer AGR e. V.

    Rückenschmerzen können nicht nur durch falsche Körperhaltung entstehen. Welchen Einfluss hat unsere Psyche auf Wirbelsäule und Rücken? 

    Psychische Belastungen haben sich in den letzten Jahren zu einem der wichtigsten Gründe für Rückenschmerzen entwickelt. So zeigt der BKK Gesundheitsreport 2020 auf, dass psychische Störungen 16,8 Prozent aller Arbeitsausfalltage unter BKK-Versicherten verursacht haben. Nicht ohne Grund besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen der Aktion Gesunder Rücken und dem Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen.

    Lockdown, Kurzarbeit und Homeoffice gehen bei vielen Menschen auch mit viel Stress einher. Was hilft gegen stressbedingte Rückenschmerzen?

    Das Thema Achtsamkeit und Resilienz spielt derzeit eine große Rolle. Nicht jeden Stress an sich heranlassen, Dinge, die wir nicht ändern können, akzeptieren, Homeoffice nutzen für spontane Bewegungswechsel, einen eigenen Arbeitsbereich für das Homeoffice einrichten – wenn möglich, regelmäßige Pausen auch im Homeoffice – usw. 

    In der aktuellen Zeit sitzen immer mehr Menschen in ihren eigenen vier Wänden. Sport ist nur bedingt möglich, die Homeoffice-Einrichtung von vielen nur provisorisch. Kann dies Langzeitfolgen für die Betroffenen hervorrufen? 

    Zumindest könnten sich vorübergehend die Probleme verstärken. Denn viel Bewegung und ein ergonomischer Arbeitsplatz sind eine wichtige Basis für weniger Rückenschmerzen. Allerdings bietet das Homeoffice auch die Chance, arbeitsplatzübergreifend zu denken und das individuelle Umfeld als physiologischen Arbeitsraum zu erleben, der zu Haltungswechsel und Bewegung verführt. 

    Wie können Menschen mit Rückenproblemen auch in Pandemiezeiten durch Sport ihre Beschwerden lindern?

    Generell ist die Integration von Bewegung in den Alltag unerlässlich, das muss nicht immer Sport sein, auch ein täglicher, ausgiebiger Spaziergang ist aktivierend.  In Pandemiezeiten besteht die Möglichkeit, einmal Online-Kurse auszuprobieren. Es gibt sogar schon Online-Trainingsprogramme, die von der Krankenkasse bezahlt werden und mit dem AGR-Gütesiegel ausgezeichnet wurden.

    Welchen Einfluss hat die Ernährung auf unsere Rückengesundheit?

    Es gibt unbestreitbar einen Zusammenhang zwischen schlechter Ernährung (oftmals verbunden mit Übergewicht) und Rückenschmerzen. Oder ganz einfach: Wer starkes Übergewicht hat, bewegt sich weniger, was wiederum die Belastungen erhöht. Es ist eine unglückliche Abwärtsspirale. 

    Inwieweit gingen diese Thematiken in Ihren Aktionstag am 15. März ein?

    Auf www.tdr.digital stellen wir für die Bevölkerung dar, was Rückengesundheit ausmacht. Welchen Einfluss haben z. B. Alltagsprodukte auf die Rückengesund­heit, wir sprechen über die Bedeutung der faszinierenden Faszien, es geht ran an den Rücken, wir zeigen auf, wie man Rückenfitness leicht erlebbar macht, und gehen ein auf die Kraft aus der Mitte – Yoga und Pilates sind hiermit gemeint. Ergänzt wurde die digitale Themenwoche vom 15. bis 19. März durch zahlreiche Informationen und Online-Seminare der weiteren Beteiligten. Alle Inhalte stehen auch weiterhin für Interessiere zur Verfügung.  

    Sie möchten mehr erfahren?

    Weitere Informationen finden Sie unter agr-ev.de

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