Alle Jahre wieder, wenn die Tage kürzer und kälter werden, aber in diesem Jahr ganz besonders durch die anhaltende Pandemielage steht es ganz besonders im Fokus: unser Immunsystem, das uns vor eindringenden Bakterien und Viren schützen soll. Ist das Immunsystem jedoch geschwächt, haben eindringende Erreger leichtes Spiel.
Unser Immunsystem – wie funktioniert es?
Unser Immunsystem umfasst verschiedene Organe, Botenstoffe und Zellen, die in ausgeklügelter Weise Tag und Nacht zusammenarbeiten, um den Körper vor eindringenden Erregern zu schützen, die ihn schädigen können.
Die erste Bastion, die Erreger überwinden müssen, sind sogenannte anatomische Barrieren: Dazu gehören z. B. unsere Haut, Nasenhaare und unsere Schleimhäute. Aus gutem Grund befinden sich Schleimhäute an all den Stellen des Körpers, an denen Erreger leicht eindringen können: im Mund- und Rachenraum, im Bereich der Augen, im Genitalbereich, im Verdauungstrakt. Körpereigene Substanzen wie Urin, Speichel, Bronchialschleim oder Magensäure unterstützen diese erste Immunabwehr. Im Verdauungstrakt und dem weiblichen Intimbereich sorgen zudem nützliche Bakterien dafür, dass Erreger keine Infektionen auslösen können.
Sind nun diese mechanischen Barrieren geschwächt, können z. B. Viren leichter in den Körper eindringen. Hier beginnt die Arbeit der angeborenen Abwehr: Sogenannte Fresszellen beginnen dann, die körperfremden Eindringlinge zu bekämpfen, um sie aus dem Körper zu schleusen. Diese angeborene Abwehr arbeitet wiederum mit unserer erworbenen Abwehr zusammen. Ganz vereinfacht ausgedrückt, speichert die erworbene Immunabwehr den einzelnen Erreger ab und kann dann beim nächsten Kontakt mit diesem Erreger in Form von Antikörpern den Kampf aufnehmen. Dieses sogenannte Immungedächtnis machen sich auch Impfungen zunutze.
Aber selbst wenn der Erreger die Oberhand gewinnt, ist ein starkes Immunsystem die Voraussetzung dafür, dass eine einsetzende Erkrankung möglichst mild verläuft. Denn nur wenn die Viren an der unkontrollierten Vermehrung gehindert werden können, kann der Körper die Erkrankung überwinden und wieder gesunden.
Stärkung des Immunsystems
Die wichtige Frage ist demnach, was man selbst dazu beitragen kann, um das Immunsystem bei der Abwehr von Erregern zu unterstützen. Denn wenn das Immunsystem intakt ist, kann es den Körper effektiv vor einer Infektion schützen bzw. im Fall einer Erkrankung dazu beitragen, dass eine Infektion weniger schwer verläuft.
Zunächst die gute Nachricht: Man kann einiges selbst leisten, um die Immunabwehr zu unterstützen. Dazu gehört ausreichend Bewegung, ein gesunder Lebensstil möglichst unter Verzicht von Genussmitteln wie Alkohol und Nikotin und ausreichend Schlaf. Zudem ist eine ausgewogene Ernährung ein wichtiges Instrument, denn das Immunsystem muss versorgt werden: mit sogenannten Mikronährstoffen, die dazu beitragen, dass die verschiedenen Komponenten des Immunsystems funktionieren können. Viel Gemüse und ab und an eine Portion Obst sollten jeden Tag auf dem Speiseplan stehen. Um den Körper zusätzlich mit Vitaminen, Mineral- und Mikronährstoffen zu versorgen, können auch entsprechend formulierte Nahrungsergänzungsmittel zum Einsatz kommen.
Zu guter Letzt spielt auch der psychische Zustand eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Zwar ist es in diesen so herausfordernden Zeiten nicht leicht, Stress und Ängste zu vermeiden. Jedoch tragen sie zum Abbau von Immunzellen bei, was wiederum unser Schutzschild schwächt. Ein Spaziergang an der frischen Luft, eine Yoga-Session oder auch nur eine kurze Auszeit mit einem guten Buch kann daher helfen, die Seele im Gleichgewicht zu halten und damit das Immunsystem bei seiner wichtigen Arbeit zu unterstützen.