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    „Unsere Augen müssen wir schützen“

    Foto: PARINYA ART via Shutterstock


    Julia Notheis

    Augenoptikerin


    Du hast nur zwei. Sei nett zu deinen Augen.

    Unsere Augen, sie sind eines unserer wichtigsten, aber auch eines der empfindlichsten Sinnesorgane. Im Alltag werden sie kaum geschont und müssen ständig in Bewegung sein. Sie ermöglichen uns, Licht, Farben und Kontraste wahrzunehmen. Um räumlich sehen zu können und Entfernungen abzuschätzen, brauchen wir beide Augen. Deshalb sollten wir uns ausreichend um sie kümmern. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt sind das A und O, besonders auch im fortgeschrittenen Alter. Denn nur wenn Augenerkrankungen frühzeitig entdeckt werden, kann man sie gut behandeln. Erst sind es nur Flecken und Schatten, doch prompt geht die Sehleistung verloren. Die altersbedingte Makuladegeneration (AMD) und das Glaukom (grüner Star) gehören zu den häufigsten Ursachen des plötzlichen Erblindens. Auch der Katarakt (grauer Star) kann bei Nichtbehandlung zum Erblinden führen. Hierbei trübt sich die Augenlinse, die ursprünglich klar ist, ein. Durch ein künstliches Linsenimplantat kann die kann ungetrübte Sehleistung wiederhergestellt werden. Aber auch schon im Kindesalter sind Vorsorgeuntersuchungen beim Augenarzt wichtig. Denn in den ersten Lebensjahren werden schon die Weichen für ein gutes Sehvermögen gestellt. Auch bei mir wurde im Alter von zwölf Jahren ein Schielen am Auge korrigiert. Ich hatte eine angeborene Augenbewegungsstörung. Das äußerte sich, indem mein rechtes Auge zeitweise nach oben schielte und ich Doppelbilder wahrnahm. Um das zu vermeiden, hob ich dauerhaft meinen Kopf an, da ich im Abblick keine Doppelbilder wahrgenommen habe. Die Diagnose lautete „Rectus-superior-Rücklagerung 5 mm, Verlagerung nach lateral 3 mm“ , was nach dem Prinzip „Parese gegen Parese“ behandelt wurde. Durch eine Operation des rechten Auges bin ich heute nicht mehr so eingeschränkt wie damals. Bis heute nehme ich noch regelmäßige Kontrolltermine wahr. Meine erste Brille bekam ich mit 14 Jahren. Es wurde eine Kurzsichtigkeit (Myopie) festgestellt. Seitdem lasse ich regelmäßig meine Augen beim Optiker überprüfen, um die Werte in meinen Fernbrillen anzupassen.

    Ab dem Alter von 40 Jahren werden zusätzlich zu den Fernwerten auch die Nahwerte bestimmt. Die Augenlinse kann sich dann nicht mehr so gut auf unterschiedliche Entfernungen einstellen (Akkommodation), weil sie an Elastizität verliert, und somit werden die Arme „zu kurz“. Dementsprechend benötigt man seine erste Lese- oder Gleitsichtbrille, die die fehlende Brechkraft (Dioptrien) ausgleicht.

    Ich als Kurzsichtige (Myopie) werde die Alterssichtigkeit (Presbyopie) vermutlich ein bisschen länger herauszögern können, denn ich habe zu viel Brechkraft im Auge, welche ich zum späteren Ausgleichen gut benötigen kann. Weitsichtige (Hyperopie), die hingegen zu wenig Brechkraft im Auge haben, bemerken die Alterssichtigkeit früher. Der Optiker kann den „Jungpresbyopen“ aber auch hier schon mit einer Lesebrille helfen. Da wir die Fehlsichtigkeiten nun korrigiert haben, wenden wir uns einem anderen wichtigen Thema zu: trockene Augen. Bei trockenen Augen ist die Befeuchtung der Augen beschränkt und somit die Augenoberfläche Umwelteinflüssen gegenüber ungeschützt.

    Häufige Ursachen sind die viele Bildschirmarbeit, Klimaanlagen, Feinstaub, Zugluft und eine schlechte Luft. Hier schaffen oft Tränenersatzmittel aus der Apotheke oder vom Augenoptiker Abhilfe, aber auch öfters Blinzeln hilft. Einfach an den Bildschirmmonitor ein Post-it kleben mit dem Wort „Blinzeln!“. Augenentzündungen, Krankheiten und Medikamente, Allergien oder Hormonumstellungen können aber auch zu trockenen Augen führen. Dies sollte man immer mit einem Augenarzt abklären. Grundsätzlich hilft es immer, eine Sonnenbrille zu tragen, um die Augen vor UV-Licht, Blendung, Schnee, Sand, Wind und sogar Augenkrankheiten, die durch die Sonne verursacht werden, zu schützen.

    Dabei sollte man immer darauf achten, dass die Sonnenbrille groß genug ist, um das Auge auch gut von allen Seiten zu schützen, und dass ein ausreichender UV-Schutz (UV 400) besteht. Denn es schadet den Augen mehr, eine qualitativ schlechte Sonnenbrille zu tragen, als das Weglassen einer Sonnenbrille.

    Du hast nur zwei. Sei nett zu deinen Augen

    Information

    Sie möchten mehr über Julia Notheis erfahren? Besuchen Sie ihr Instagram-Profil @eyewearwithlove.

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