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    Ein neues Lebensgefühl

    Mit Hilfer einer implantierbaren Kontaktlinse endlich wieder klar sehen, ohne Brille. Foto: Von goodluz via Shutterstock

    Stefanie Schuster-Kindig ließ sich im September 2017 die implantierbare Kontaktlinse einsetzen. Das Ergebnis verblüfft sie bis heute.

    Frau Schuster-Kindig, Sie waren vor Ihrer Linsenoperation kurzsichtig. Was hat Sie am meisten an der Fehlsichtigkeit gestört und Sie letztendlich zu dem Entschluss gebracht, sich einer Augen-OP zu unterziehen?

    Ich konnte meine bestehende Fehlsichtigkeit bislang durch das Tragen von Kontaktlinsen kompensieren. Leider hat sich über die letzten Jahre eine Unverträglichkeit der Kontaktlinsen ergeben, die im Januar 2017 durch die zweite schwere Augenentzündung dazu führte, dass ich seitens des behandelnden Augenarztes ein Verbot für das Tragen von Kontaktlinsen erhalten habe.

    Ab diesem Zeitpunkt war ich gezwungen, eine Brille zu tragen, die mich in meinen täglichen Aktivitäten, wie zum Beispiel beim Sport, aber auch im Urlaub (Baden im Meer), bei Saunabesuchen und so weiter, erheblich einschränkte, von dem eingeschränkten Sehfeld ganz zu schweigen. Mir war es bedingt durch die bestehende Sehschwäche mit Hornhautverkrümmung (links minus 6,25 Dioptrien und rechts minus 1,75 Dioptrien) nicht möglich, bestimmte Aktivitäten ohne Sehhilfe zu bewältigen. Meine Lebensqualität war dadurch mehr als erheblich eingeschränkt.

    Warum wurde anstatt der Laserbehandlung eine Linse implantiert?

    Mit einer Laserbehandlung hätte die bei mir bestehende Kurzsichtigkeit zwar korrigiert werden können, allerdings wäre ich altersbedingt in Kürze wegen der eintretenden Altersweitsichtigkeit wieder auf eine Brille als Sehhilfe angewiesen gewesen. Somit hatte ich nach Darstellung dieser Problematik eine Laserbehandlung für die Behebung meiner Sehschwäche ausgeschlossen.

    Es gibt viele verschiedene Linsenimplantate. Welche Optionen gab es da für Sie? Warum haben Sie sich letztendlich für die IPCL-Linsenbehandlung entschieden?

    Bedingt durch die Einschränkungen, die sich bei mir durch das Tragen der Brille und den dadurch wachsenden Leidensdruck ergeben haben, war mein Wunsch, nachdem die Laserbehandlung für mich ausgeschlossen wurde, meine Naturlinsen komplett zu tauschen, wie bei einer Grauer-Star-Operation, allein um die Sehfähigkeit wieder zu erhalten.

    Man teilte mir in einem ausführlichen Beratungsgespräch jedoch mit, dass Naturlinsen, auch wenn diese nicht mehr die volle Funktion erfüllen, nicht immer gegen eine Kunstlinse getauscht werden müssen. Es gibt neuerdings die Option, die Naturlinse zu erhalten, auch wenn diese in ihrer Leistungsfähigkeit erheblich abgenommen hat. Daher wurde mir in diesem Zusammenhang die Möglichkeit eröffnet, eine Kunstlinse vor meine Naturlinse zu setzen, die sogenannte IPCL-Methode, mit der meine bestehende Kurzsichtigkeit behoben, aber auch einer eintretenden Altersweitsichtigkeit entgegengewirkt werden kann.

    Herr Dr. Schmid in Ulm hat mir daher in diesem Zusammenhang die Möglichkeit eröffnet, eine Kunstlinse vor meine Naturlinse zu setzen, die sog. IPCL-Methode, mit welcher meine bestehende Kurzsichtigkeit behoben, aber auch einer eintretenden Altersweitsichtigkeit entgegen getreten werden kann.

    Wie wurde das Problem der zwei verschiedenen Stärken bei der OP gelöst?

    Das Problem meiner Kurzsichtigkeit und gleichzeitiger Altersweitsichtigkeit konnte mittels dieser Operationsmethode vollständig gelöst werden. Bereits bei der ersten Nachuntersuchung am Tag nach der OP (die OP wurde am 26. September 2017 um 17.30 Uhr durchgeführt, die Nachuntersuchung fand am 27. September 2017 um 10.00 Uhr statt) konnte eine Sehfähigkeit auf beiden Augen von 100 Prozent festgestellt werden. So ein Ergebnis nach so kurzer Zeit hätte ich nicht erwartet – ich war und bin immer noch beeindruckt!

    Waren Sie vor der Operation nervös?

    Nervosität vor der OP bestand bei mir keinesfalls. Durch das sehr ausführliche Beratungs-/Eignungsgespräch wurde mir durch Herrn Dr. Schmid alles im Detail erklärt. Der OP-Termin löste bei mir insoweit freudige Erwartung auf das „neue Sehen“ aus.

    Hatten Sie irgendwelche Beschwerden nach der OP? Gab es eine Nachbehandlung?

    Ich hatte nach der OP keinerlei Beschwerden – also keine Nach-/Nebenwirkungen der Narkose, keine Schmerzen und so weiter. Meine Augen wurden nach der OP mit einem Salbenverband versorgt, ebenso erhielt ich Antibiotika- und Kortisontropfen, die ich in den zehn Tagen nach der Operation nach einem mir benannten Plan in die Augen tropfen musste. Ich wurde nach der OP in der Praxis wie auch danach medikamentös bestens versorgt.

    Es wurde durch die Praxis spätabends am Tag der OP auch nochmals nachgefragt, ob es mir gut gehe oder sich Nach-/Nebenwirkungen der Narkose bemerkbar machen. Die erste Nachbehandlung fand am Tag nach der Operation statt, eine weitere nach zehn Tagen und die dritte Nachbehandlung einen Monat nach der Operation – ich wurde also durchweg hervorragend versorgt!

    Erzählen Sie uns ein bisschen über das „Leben ohne Brille“. Wie haben sich Ihr Alltag und Ihr Arbeitsleben verändert?

    Es ist seit dem Einsetzen der IPCL ein total neues Lebensgefühl. Man wacht auf und sieht, man hat keine Einschränkungen mehr – ich konnte mir so viel Freiheit und Uneingeschränktheit in meinem Leben gar nicht vorstellen. Es war eine Bereicherung meiner Lebensqualität in ungeahntem Ausmaß – eine der besten Entscheidungen, die ich in meinem Leben getroffen habe!

    Was empfehlen Sie Patienten, die über eine solche Operation nachdenken?

    Ich kann Patienten, die über eine solche Korrektur ihrer Fehlsichtigkeit nachdenken, nur ermuntern, es zu tun. Man wacht auf und sieht, man muss nicht erst seine Brille suchen oder die Kontaktlinsen einsetzen, man kann sämtliche Lebensabläufe ohne Einschränkungen erfüllen, wie es die Natur eigentlich für uns vorgesehen hat – man sieht. Und eine Sehfähigkeit von 100 Prozent bereits am Tag nach der Operation und von 120 Prozent bei der ersten Nachuntersuchung nach zehn Tagen spricht wohl mehr als für sich.

    Wie lange kann die Linse im Auge bleiben? Müssen Sie sie noch einmal wechseln lassen?

    Die Linse kann zeitlebens im Auge verbleiben – es sei denn, es würde sich im späten Alter ein grauer Star bilden, der ja „personenbedingt“ auftreten kann (nicht muss). In diesem Falle müsste ja sowieso ein Linsentausch durchgeführt werden. Dies ist jedoch unabhängig von der eingesetzten Linse und wird durch diese auch nicht ausgelöst.

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