Besonders bei Hauterkrankungen ist die optimale Pflege für die eigenen Hautbedürfnisse wichtig. Dr. Emi Arpa gibt hier einen Einblick, wie eine maßgeschneiderte Pflegeroutine sowie eine ganzheitliche Herangehensweise zur Verbesserung der Hautgesundheit und Lebensqualität beitragen können.
Die Pflegeroutine bei Hauterkrankungen erfordert eine individuelle und durchdachte Auswahl an Produkten.
Dr. Emi Arpa
Ärztin für Dermatologie und Venerologie mit Spezialisierung auf ästhetische Dermatologie.
Seit 2021 ist die Fachärztin für Dermatologie mit eigener Praxis für ästhetische Dermatologie in Berlin Charlottenburg tätig.
Auf Social Media begeistert die Gründerin und Entwicklerin als @dr.emi mit Fachwissen inklusive Augenzwinkern.
In meiner täglichen Arbeit als Dermatologin treffe ich auf eine Vielzahl von Hauterkrankungen, jede mit ihren eigenen Herausforderungen. Erkrankungen wie Neurodermitis, Akne, Rosazea und Psoriasis verlangen besondere Sorgfalt und gezielte Pflege, um die Haut zu beruhigen und die Symptome effektiv zu lindern. Ich lade Sie herzlich ein, gemeinsam mit mir in die Welt der Hautpflege einzutauchen und Einblicke in die unterschiedlichen Hautbedürfnisse zu gewinnen.
Grundlegend ist festzuhalten, dass eine gestörte Hautflora (Hautmikrobiom) in den meisten Fällen eine entscheidende Rolle bei der Pathogenese vieler Hauterkrankungen spielt. Bei Rosazea beispielsweise zeigt sich eine Störung der Hautflora, mit einer erhöhten Anzahl der Haarbalgmilbe Demodex folliculorum im Vergleich zu gesunder Haut.
Auch bei Akne wird das Hautmikrobiom durch eine Überwucherung von bestimmten Bakterien (Propionibacterium acnes) und eine verringerte Diversität der Mikroorganismen charakterisiert.
Neurodermitis
Bei Neurodermitis steht die intensive Feuchtigkeitspflege im Vordergrund. Produkte mit Inhaltsstoffen wie Urea und Ceramiden helfen, die Hautbarriere zu stärken und Feuchtigkeit zu speichern. Panthenol und Allantoin wirken zudem beruhigend und heilungsfördernd.
Akne
Akne ist weit verbreitet, und ich erlebe oft, wie schwierig es für Betroffene ist, die richtige Balance in der Pflege zu finden. Produkte mit Salicylsäure, Benzoylperoxid (BPO) und Retinoiden können wahre Wunder wirken, da sie Entzündungen hemmen und die Talgproduktion regulieren. Achten Sie jedoch darauf, die Haut nicht zu überpflegen.
Rosazea
Bei Rosazea ist eine sanfte Pflege entscheidend. Produkte mit Bifida Fermenten und Azelainsäure können Rötungen reduzieren und die Hautbarriere stärken. Wichtig ist, auf potenziell irritierende Stoffe und Alkohol zu verzichten. Prä- und Probiotika können ebenfalls helfen, das Hautmikrobiom zu unterstützen und Entzündungen zu lindern.
Psoriasis
Psoriasis erfordert eine gezielte Pflege mit Wirkstoffen, die die Schuppenbildung reduzieren und Entzündungen mindern. Einen guten keratolytischen Effekt kann man in der Pflege zum Beispiel auch mit Urea und Salicylsäure erreichen. (Achtung: hierbei handelt es sich um Hautpflege und nicht um die dermatologische Therapie.)
Sensible Haut
Für Menschen mit sehr sensibler und empfindlicher Haut ist es wichtig, Produkte zu verwenden, die frei von Duftstoffen und Alkohol sind. Inhaltsstoffe wie Panthenol und Allantoin sowie Prä- und Postbiotika sind besonders empfehlenswert, da sie beruhigend und feuchtigkeitsspendend wirken.
Fassen wir also zusammen: Die Pflegeroutine bei Hauterkrankungen erfordert eine individuelle und durchdachte Auswahl an Produkten. Eine ganzheitliche Behandlung, die auch Stressmanagement und eine ausgewogene Ernährung einschließt, kann die Lebensqualität erheblich verbessern. Ich möchte Sie daher von ganzem Herzen ermutigen, die faszinierende Welt der Wirkstoffe weiter zu entdecken – Sie werden erstaunt sein!
Weitere Einblicke in die Pflegeroutinen für unterschiedliche Hautkrankheiten finden Sie unter: