Sehen – das ist Hightech pur. Und zwar in so vollendeter Form, wie nur die Natur selbst sie produziert. Was unser visuelles System tagtäglich leistet, ist beeindruckend.
Kerstin Kruschinski
Kuratorium Gutes Sehen e. V. (KGS)
Unsere Augen erlauben es uns, unsere Umgebung räumlich wahrzunehmen. Wir vermögen es, Distanzen einzuschätzen und Dinge, die Kilometer entfernt liegen, zu erkennen. Gleichzeitig nehmen wir Gegenstände wahr, die genau vor unserer Nase liegen. Und das alles nicht grau in grau, sondern in leuchtenden Farben. Geschätzt zehn Millionen Nuancen kann unser Sehsystem unterscheiden.
Visuelle Reize lassen uns nicht nur unsere Umgebung erkennen, sie bestimmen auch unsere soziale Wahrnehmung und unsere Vorlieben. Haben Sie sich schon mal auf den ersten Blick verliebt? Wie oft erwischen Sie sich dabei, andere Menschen anhand ihres Aussehens zu beurteilen? Und wann haben Sie zum letzten Mal etwas gekauft, was Sie gar nicht brauchen, einfach weil das Design oder die Verpackung so schön war?
Augenerkrankungen lösen existenzielle Ängste aus
Viele unserer alltäglichen Entscheidungen beruhen auf gutem Sehen. Umso mehr schmerzt es, wenn sich die Sehfähigkeit verschlechtert. Augenerkrankungen lösen nicht selten existenzielle Ängste aus. Studien haben gezeigt, dass Europäer mehr Angst davor haben zu erblinden, als vor einem Herzinfarkt.
Visuelle Reize lassen uns nicht nur unsere Umgebung erkennen, sie bestimmen auch unsere soziale Wahrnehmung und unsere Vorlieben.
Mit der richtigen Vorsorge kann jeder seinen Teil dazu beitragen, dass die Augen auch bis ins hohe Alter gesund bleiben. Ab dem 40. Lebensjahr sollten die Augen regelmäßig untersucht werden, um beispielsweise der Entwicklung des „grünen Stars“ vorzubeugen. Eine frühzeitige Behandlung mit Medikamenten kann hier die Sehfähigkeit erhalten. Aber auch im Alltag sollten wir unsere Sinnesorgane schützen, wie es der sprichwörtliche Augapfel vorgibt. So führt bei erwachsenen Sportlern jeder dritte Augenunfall zu schweren Verletzungen, zehn Prozent der verletzten Augen erblinden sogar. Schwerwiegende Folgen, die vermeidbar sind. Eine Sportbrille mit speziellen Kunststoffgläsern schützt vor Fremdeinwirkungen.
Auch zu viel Sonnenlicht kann die Augen schädigen. Werden sie dauerhaft der UV-Strahlung ausgesetzt, kann das die Entwicklung des „grünen Stars“ fördern. Eine gut angepasste Sonnenbrille mit UV-400-Filter ist hier ein wirksamer Schutz. Und das nicht nur im Sommer: Gerade zur Winterzeit, wenn es viele Skibegeisterte wieder in die Berge zieht, ist eine Sportsonnenbrille Pflicht.
Brilletragen ist „in“
Doch es müssen gar keine Erkrankungen oder Unfälle sein, die unsere Sehleistung beeinträchtigen. Oft reicht schon ein kleiner „Baufehler im System“ und schon verschwimmen die Dinge vor unseren Augen.
Glücklicherweise ist die Auswahl an passenden Korrektionsgläsern und modischen Fassungen heute riesengroß. Brilletragen ist „in“ – das findet auch Tagesschausprecher Jan Hofer, den wir vom Kuratorium Gutes Sehen zu unserem „Brillenträger des Jahres 2013“ gekürt haben. Ob klein und rund à la John Lennon oder eckig und markant: Jan Hofer zeigt, wie eine Brille die Persönlichkeit auf vielfältige Weise unterstreichen kann. Damit ist er Vorbild für viele Menschen, die bisher den Gang zum Augenoptiker scheuen, aus Angst, eine Brille könnte ihr Aussehen zum Negativen verändern. Dass sie damit viel Lebensqualität einbüßen, ist vielen wahrscheinlich gar nicht bewusst.
Die beste Technik funktioniert nur so gut, wie der Mensch, der sie bedient. Wie gut Ihr visuelles System arbeitet, liegt zu einem großen Teil in Ihrer Verantwortung. Gehen Sie regelmäßig zum Sehtest und zur Vorsorge. Denn gut sehen heißt gut leben.