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    Hyperthermie bei Brustkrebs

    Brustkrebs wird in einer Kombination aus Einzelmaßnahmen therapiert. Foto: YURII MASLAK via Shutterstock

    Brustkrebs gilt als systemische Erkrankung des ganzen Körpers, auch bei der Erstdiagnose.

    Daher kommen lokale (Operation, Strahlentherapie) und medikamentöse Therapiemaßnahmen (Antihormon-, Chemo- und zielgerichtete Therapie) zum Einsatz. Hyperthermie ergänzt diese Standardtherapien in streng eingegrenzten Indikationsgebieten, bei denen ihre Wirksamkeit zweifelsfrei nachgewiesen ist. Vor allem beim Wiederauftreten der Erkrankung an der Brust oder Brustwand ist die Hyperthermie indiziert. In diesen Fällen kann eine regionale Hyperthermie die Wirksamkeit der Strahlen- oder Chemotherapie verstärken.

    Hyperthermie als ergänzende Therapiemodalität in der Onkologie bedeutet die möglichst selektive Erwärmung des tumortragenden Gewebes auf Temperaturen von 40 bis 43 Grad Celsius. Realisiert wird dies meist durch die Einstrahlung von elektromagnetischen Wellen über Applikatoren, die auf die Hautoberfläche aufgesetzt werden.

    Durch zirkulär angeordnete Antennenpaare lassen sich selbst tief liegende Tumore erwärmen und über eine Phasen- und Amplitudenverschiebung eine Fokussierung des Wärmefeldes erreichen. Die regionale Tiefenhyperthermie hat ihren nachgewiesenen Stellenwert in der kombinierten Behandlung von Gebärmutterhalskrebs zusammen mit Strahlentherapie sowie in der Behandlung von Weichteilsarkomen zusammen mit Chemotherapie.

    FAKTEN

    1. Hyperthermie bedeutet die Anwendung eines technischen Verfahrens zur kontrollierten Erwärmung von Tumorgewebe auf Temperaturen von 40 bis 43 Grad Celsius.
    2. Die Behandlung des Brustkrebsrezidivs erfolgt durch Einstrahlung elektromagnetischer Wellen über einen oberflächlich aufgesetzten Applikator.
    3. Hyperthermie wird niemals alleine, sondern immer in Verbindung mit Strahlentherapie oder Chemotherapie eingesetzt.
    4. Die Wirksamkeit der Hyperthermie beruht auf einem direkten zytotoxischen Effekt, einer Verstärkung der Strahlentherapie- beziehungsweise Chemotherapiewirkung und immunmodulatorischen Effekten.
    5. Für die qualitätsgesicherte Hyperthermie existieren Leitlinien. Sie kann nur in spezialisierten Einrichtungen durchgeführt werden (siehe Homepage Deutsche Krebsgesellschaft).

    Für die Behandlung des lokalen Brustkrebsrezidivs kommen Oberflächenapplikatoren mit geringerer Eindringtiefe zum Einsatz. Mehrere unabhängig voneinander durchgeführte Studien konnten einen deutlichen Vorteil für die Kombination von Strahlentherapie mit Hyperthermie gegenüber alleiniger Strahlentherapie bei Frauen zeigen, die bereits eine Bestrahlung erhalten hatten und im Rückfall folglich nur noch mit einer verminderten Strahlendosis behandelt werden konnten.

    Die größte randomisierte Einzelstudie aus den USA mit 109 Patientinnen zeigte eine deutliche Verbesserung in der lokalen Tumorkontrolle (68 Prozent versus 24 Prozent) für bereits vorbestrahlte Patientinnen. Auch andere kleine Fallserien konnten diese gute lokale Tumorkontrolle durch Hyperthermie und Bestrahlung bestätigen. Dies ist ein wichtiger Therapieerfolg bei diesen oft schwer zu behandelnden Krankheitsbildern. Eine Verbesserung des Gesamtüberlebens durch Hyperthermie wurde bei Brustkrebs jedoch bisher nicht nachgewiesen. Auch ist die Ganzkörper-Hyperthermie bei Brustkrebs keine anerkannte Therapieoption.

    In den aktuellen Leitlinien der Kommission Mamma der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) wird aufgrund der guten vorliegenden Daten die Hyperthermie gemeinsam mit einer erneuten Bestrahlung vor allem beim fortgeschrittenen Lokalrezidiv empfohlen. Wichtig ist hierbei, dass die Therapie an einem der von der Deutschen Krebsgesellschaft empfohlenen erfahrenen Zentren durchgeführt wird. Wir bieten Hyperthermie gemeinsam mit Strahlentherapie unseren Patientinnen in einem mit den Krankenkassen abgesprochenen, qualitätsgesicherten Pilotprojekt an.

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