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    Experteninterview: Was unsere Zähne über unsere Zukunft verraten

    Foto: wavebreakmedia via Shutterstock

    Parodontitis ist eine immunologische Erkrankung mit genetischer Komponente. Sie manifestiert sich als bakterielle Entzündung des Zahnhalteapparates. Doch gehen von der Infektionserkrankung Parodontitis auch Risiken für die allgemeine Gesundheit aus. Im Interview erklärt Zahnarzt Dr. med. dent. Heinz-Peter Olbertz, warum Mikronährstoffe zur Zahnmedizin dazugehören, und spricht über die Möglichkeiten, eine Parodontitis samt Entzündungsgeschehen natürlich zu regulieren.

    Dr. med. dent. Heinz-Peter Olbertz

    Zahnarzt

    Dr. Olbertz, warum haben Sie sich für die Zahnmedizin entschieden?

    Tatsächlich hatte ich damals die heute falsche Vorstellung, dass der Arbeitsbereich der Zahnmedizin überschaubar ist. Nur die Mundhöhle – so hatte ich mir das vorgestellt. (lacht)

    Und dann wurden Sie überrascht?

    Ja, ich war irgendwann an einem Punkt, an dem ich Erfolge hatte, aber auch bei einigen Patientengruppen Misserfolge. Ich hatte Patienten, die eine super Zahnpflege betrieben und regelmäßig zum Zahnarzt gingen und trotzdem schwere Schäden an Zähnen oder Zahnfleisch bekamen. Ich stellte mir die Frage: Mache ich alles richtig? Bin ich noch auf dem neuesten Stand der Wissenschaft? 

    Was hat sich dann verändert?

    Ich habe angefangen zu recherchieren und stieß auf die orthomolekulare Medizin, die davon ausgeht, dass uns bestimmte Nährstoffe fehlen. In den letzten 25 Jahren hat sich die Ernährung stark verändert. Industrieproduktion, Konservierungsmittel, chemische Veränderungen – das ist eine Kette ohne Ende. Das hat tatsächlich zur Folge, dass uns Nährstoffe fehlen, die wir eigentlich bräuchten, damit unser Körper sich regulieren kann. Und eine Mangelerscheinung im Körper macht sich oft im Mundraum bemerkbar. 

    Sind Mangelerscheinungen also der eigentliche Grund für Parodontitis? 

    Heute würde ich sagen ja. Mangel an Nährstoffen kann fatale Auswirkungen auf den Körper haben. Wenn man richtig hinschaut, kann man Defizite im Mund frühzeitig erkennen. Man kann durch passende Diagnostik mittels aMMP-8-Test verborgene Entzündungs-zustände des Körpers entdecken und so verhindern, dass sie im zuneh-menden Alter schlimmer werden.

    Raten Sie Ihren Patienten zu Nahrungsergänzungsmitteln?

    Ja. Bei Parodontitis empfehle ich zum Beispiel die bilanzierte Diät Itis-Protect. Mit der studienzertifizierten Kur kann man das Problem in den Griff bekommen. Ein klassisches Problem, welches gegenwärtig immer existiert, ist der Mangel an Omega-3-Fettsäuren. Uns fehlt der Fisch auf dem Speiseplan. Ein zweites weitverbreitetes Problem ist der Säure-Basen-Haushalt. Wir sind immer auf der sauren Seite. Da muss man einen Ausgleich finden. Das dritte große Problem ist der Zucker, der heutzutage in zu vielen Produkten steckt.

    Ist man nicht verzweifelt, wenn Patienten mit Parodontitis kommen und sich schlecht ernähren?

    Man wird eher traurig. Ich habe einige Patienten, die ich seit langem motivieren wollte, etwas für ihre Gesundheit zu tun – auch mit Hilfe eines aussagekräftigen Labortwertes nach aMMP8-Testung. Jetzt ist der Schlaganfall oder die Krebserkrankung da. Man fragt sich: Hast Du die falschen Worte gewählt? Misserfolge treffen mich hart. Andererseits freue ich mich sehr über Erfolge. 

    Wie reagieren denn Ihre Patienten darauf, wenn sie mit Zahnproblemen kommen und Sie ihnen etwas von Ernährung erzählen?

    Ganz unterschiedlich. Wir haben Patienten, die wollen, dass ich als Arzt alles für sie regele. Aber ich kann natürlich nur informieren und motivieren. Der Mensch hat selbst die Verantwortung für seinen Körper. Das stellen sich viele anders vor. Die andere Patientengruppe ist unglaublich dankbar. Zahnärzte und Patienten müssen verstehen, dass Parodontitis individuell behandelt werden muss.  

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