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Home » Krankheitsbilder » Krebs » Impfstofftherapie – mit Fahndungsfotos gegen Tumorzellen
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Ein bisher nicht lösbares Problem von Krebserkrankungen war die Tatsache, dass das Immunsystem die Krebszellen nicht erkennen oder eliminieren kann. Da die Krebszelle aus einer gesunden Zelle entstanden ist, und somit immer noch die für jedes Individuum einzigartige DNA in sich trägt, kann das Immunsystem Krebszellen nur schwer von gesunden unterscheiden. Zudem tragen Krebszellen bestimmte Marker auf ihrer Oberfläche, welche das Immunsystem, trotz der Abnormalität der Zelle, wie ein Schutzschild davon abhalten, diese zu zerstören.

Zwischenzeitlich gibt es eine Vielzahl, teilweise auch zugelassener, Therapien, die versuchen, sich das körpereigene Immunsystem zunutze zu machen.

Prof. Dr. med. Joachim Drevs

Ärztlicher Direktor

Foto: Ralph Koch

Zwischenzeitlich gibt es eine Vielzahl, teilweise auch zugelassener, Therapien, die versuchen, sich das körpereigene Immunsystem zunutze zu machen. Die dabei zum Einsatz kommenden Antikörpertherapien versuchen dabei die Schutzschilde zu entfernen. Andere Ansätze schleusen Viren in die körpereigenen Immunzellen ein, um diese so auf bestimmte Oberflächenmarker der Tumorzellen zu trainieren. All diesen Ansätzen gemeinsam ist aber deren fehlende Spezifität. Da die Oberflächenmarker und Schutzschilde auch auf gesunden Zellen vorkommen, kann diese Form der Immuntherapie zu schweren Reaktionen gegen gesunde Zellen führen. Das kann alle Organe und deren Funktionen betreffen.

Ein weiterer Ansatz verwendet nun die Tumorzellen des jeweiligen Patienten selbst, um das Immunsystem auf deren Beseitigung zu trainieren. War die ursprüngliche Umsetzung dieser Therapieform noch sehr aufwändig, da man Tumorzellen lange nur aus frisch operiertem Gewebe identifizieren und herauslösen konnte, ist es jetzt durch neue Methoden gelungen, ein deutlich weniger aufwändiges Verfahren zu etablieren. Heute werden die im Blut zirkulierenden Tumorzellen isoliert und zur Herstellung einer Impfstoff-artigen Immuntherapie verwendet. Hierfür ist also nur noch eine Blutentnahme notwendig. Der auf diese Weise, für jeden Patienten individuell, hergestellte Krebsimpfstoff (sog. Autologe Tumorzell Vakzine) enthält Fragmente der Tumorzellen des Patienten. Durch sechs Injektionen des individuellen Impfstoffs unter die Haut, wird die Tumorzelle wie auf einem ‘Fahndungsfoto’ als feindlich vorgeführt. Dadurch können jegliche Zellen, ob im Haupttumor, in Metastasen oder im Blut, als ‘nicht zum Körper gehörig’ erkannt – und vernichtet werden. Die bestehende ‘Tarnung’ von Tumorzellen, die sie für das normale Immunsystem unangreifbar machen, wird aufgehoben. Diese Form der Immuntherapie ist, bis auf grippeähnliche Symptome, gut verträglich. Eine Reaktion gegen gesundes Gewebe wurde bisher nicht beobachtet. Die Therapie ist durch die Verwendung der jeweiligen Zellen des Patienten so einzigartig wie seine Erkrankung selbst.

Ein weiteres, ähnliches Verfahren, ist die Immuntherapie mit dendritischen Zellen. Auch hier ist das Ziel, die Tumorzellen für die körpereigenen Abwehrzellen angreifbar zu machen. Bei dieser Therapie werden allerdings nicht die Tumorzellen selbst, sondern die körpereigenen Immunzellen isoliert, und im Labor auf die Erkennung der Krebszellen trainiert. Bei dieser, bereits am längsten eingesetzten Form der Immuntherapie, werden die im Labor veränderten Immunzellen selbst aber häufig als falsch erkannt und von den nicht im Labor veränderten Immunzellen eliminiert.

Für alle Immuntherapien gilt aber gleichermaßen, dass je weniger das Immunsystem vorher durch eine Bestrahlung oder Chemotherapie geschädigt wurde oder durch Immunsuppressiva wie Cortison unterdrückt wird, desto besser kann es wirken. Immuntherapien können grundsätzlich in jedem Stadium und bei fast allen Krebsarten eingesetzt werden.

UNIFONTIS
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