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    Der Herbst ist da – und mit ihm die Atemwegserkrankungen

    Foto: AdobeStock_292301724

    Viele Menschen freuen sich über die kühleren Temperaturen, auf die leuchtenden Farben in der Natur und gemütliche Abende auf der Couch. Doch mit dem Herbst startet auch wieder die lange Phase der Atemwegserkrankungen.

    Die kalten Monate: eine Mammutaufgabe für das Immunsystem: Unser Immunsystem hat die Aufgabe, uns auf vielfältige Weise vor Krankheitserregern wie Viren, Bakterien oder Pilzen zu schützen, die auch Atemwegserkrankungen auslösen können. Die Erreger können beispielsweise über die Nahrung, über die Haut oder mit der Luft, die wir einatmen, in den Körper eindringen. Gerade im Herbst und Winter können jedoch verschiedene Einflüsse bewirken, dass die Schutzmechanismen versagen: Kälte kann das Immunsystem schwächen und trockene Heizungsluft die Schleimhäute der Atemwege reizen. Zudem sind zum Beispiel Grippeerreger bei niedrigen Temperaturen und in trockener Luft stabiler. Um dem Immunsystem dabei zu helfen, sich vor Atemwegserkrankungen zu schützen oder sie nach einer Infektion zu bekämpfen, muss man zunächst wissen, dass im Herbst und Winter verschiedene Erreger unterwegs sind, die auch unterschiedliche Erkrankungen auslösen können.

    Die klassische Erkältung: Eine Erkältung wird von Viren ausgelöst, von denen etwa 200 bekannt sind. Meist sind Rhino- oder Adenoviren für die Beschwerden verantwortlich, die schleichend beginnen: Der Hals beginnt zu kratzen und es kann sich Husten mit schleimigem Auswurf entwickeln, die Nase läuft oder ist verstopft, man kann sich unwohl fühlen und hat eventuell leichtes Fieber (bis max. 38,5 Grad). Doch meist ist die Erkältung nach etwa einer Woche wieder überstanden.

    Die „echte“ Grippe: Eine Grippe wird hingegen von nur einem bestimmten Virustyp ausgelöst: den Influenzaviren. Anders als bei einer Erkältung treten die Beschwerden oft von jetzt auf gleich auf und sind häufig von unmittelbar einsetzendem, hohem Fieber über 38,5 Grad begleitet, das auf bis zu 40 Grad ansteigen kann. Auch bei der Grippe klagen Betroffene über Schnupfen und Husten, letzterer ist aber eher trocken und schmerzhaft. Im Gegensatz zur Erkältung geht eine Grippe immer mit einem starken Krankheitsgefühl einher, die Kopf- und Gliederschmerzen sind so stark, dass es die Betroffenen geradezu in die Knie zwingt und die Bettruhe unvermeidbar wird. Es dauert oft etwa zwei Wochen, manchmal sogar länger, bis man sich wieder richtig fit fühlt. Im Gegensatz zur Erkältung kann man sich aber gegen Grippe impfen lassen.

    Covid: Auch Covid wird besonders in der Herbst- und Winterzeit weiterhin eine Rolle spielen. Da der Krankheitsverlauf stark schwankt und von Mensch zu Mensch sehr unterschiedlich ist, sollte bei Erkältungssymptomen weiterhin auch an diese Möglichkeit gedacht werden. Klassische Symptome sind Husten, Schnupfen, Fieber und der mögliche Verlust des Geruchs- und Geschmackssinnes. Eine Testung und Impfung sind also weiterhin sinnvoll.

    Hausmittel gegen Atemwegserkrankungen: Die gute Nachricht ist, dass man selbst einiges tun kann, um das Immunsystem bei der Erregerabwehr und -bekämpfung zu unterstützen. Dazu zählen eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr und eine gesunde, ausgewogene Ernährung mit genügend Vitamin C. Ist es doch passiert, können Hausmittel wie Honig, Gurgeln und Halswickel bei Halsschmerzen und Husten helfen. Die Inhalation mit einer Kochsalzlösung kann dabei unterstützen, den Schleim abzutransportieren und die Schleimhäute zu beruhigen. Eine Nasendusche kann die Schleimhaut befeuchten und die Nebenhöhlen von Schleim befreien. Und auch die klassische selbstgemachte Hühnersuppe kann aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung dabei helfen, die Beschwerden zu lindern.

    Inhalationstherapie zur unterstützenden Behandlung von Atemwegserkrankungen

    Menschen mit akuten oder chronischen Erkrankungen der Atemwege haben häufig Symptome, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen können. Dazu zählt z. B. die Produktion von zähem Schleim durch die Entzündung der Atemwege, was die Atmung erschweren kann und zu einem ständigen Hustenreiz führt.

    Eine inhalative Therapie kann ein wirksamer Behandlungsbaustein sein, um die Beschwerden zu lindern und der Lunge dabei zu helfen, den Schleim abzutransportieren. Zudem wird die gereizte Schleimhaut beruhigt und mit ausreichend Feuchtigkeit versorgt. Bei akuten Atemwegsinfektionen kann eine Inhalation mit einer Kochsalzlösung Linderung bringen. So werden die trockenen und gereizten Schleimhäute wieder befeuchtet. Bei chronischen Atemwegserkrankungen können über die Inhalationstherapie Medikamente verabreicht werden, die die Bronchien erweitern und die Entzündungsreaktion unter Kontrolle bringen sollen. So hat sich die Inhalationstherapie bei Menschen mit chronischer Bronchitis, Asthma, COPD, Mukoviszidose und Bronchiektasen (erweiterte, oft infizierte Bronchien) bewährt.

    Was dabei zu beachten ist: Von der alten Methode „Schüssel und Handtuch“ ist unbedingt abzuraten, und das gleich aus mehreren Gründen. Zum einen besteht akute Verbrennungsgefahr, wenn die Schüssel versehentlich umkippt, zum anderen verbleibt z. B. bei der Inhalation mit Kochsalzlösung das Salz in der Schüssel zurück. Heute gibt es moderne Vernebler, die für die Inhalationstherapie zum Einsatz kommen. Sie produzieren feinste Aerosole, die dann mit den enthaltenen Wirkstoffen auch wirklich in den Atemwegen ankommen und dort ihre Wirkung entfalten können.

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