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    Prostatakrebs: Warum geht Man(n) eigentlich nicht zur Früherkennung?

    Foto: shutterstock_2276154689

    Prostatakrebs ist mit rund 68.000 Erstdiagnosen jährlich die häufigste Krebserkrankung bei Männern. Das Risiko an Prostatakrebs zu erkranken, steigt mit zunehmendem Alter und bei Prostatakrebs in der Familie. Obwohl Prostatakrebs in der Regel langsam wächst und bei vielen Betroffenen nicht zum Tod führt, gilt auch hier wie bei allen Krebserkrankungen: Je früher erkannt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er noch nicht gestreut hat und daher gut therapierbar ist. Dies ist mit Blick auf die Lebensqualität von betroffenen Männern (über)lebenswichtig, denn das Leben mit metastasiertem Prostatakrebs ist möglich, aber von starken Einschränkungen bestimmt. Aber warum nutzen nur rund 12 % aller Männer in Deutschland eine Prostatakrebs-Früherkennungsuntersuchung? Könnte es vielleicht an der peinlichunangenehmen Situation liegen, da bislang lediglich das Abtasten der Prostata durch den Enddarm – die große „Hafenrundfahrt“ – eine Kassenleistung ist? Gute Nachricht: Wie eine aktuell laufende Studie zeigt, ist die Tastuntersuchung zur Früherkennung von Prostatakrebs nicht geeignet und damit deren Ende wohl besiegelt.

    Obwohl Prostatakrebs in der Regel langsam wächst und bei vielen Betroffenen nicht zum Tod führt, gilt auch hier wie bei allen Krebserkrankungen: Je früher erkannt, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er noch nicht gestreut hat und daher gut therapierbar ist.

    Werner Seelig

    Vorsitzender des Bundesverbands Prostatakrebs Selbsthilfe

    Foto: Privat

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    Eine sinnvolle Früherkennungsmethode ist die Bestimmung des prostataspezifischen Antigens (kurz PSA), das nur in der Prostata produziert wird und mit steigendem Wert Rückschlüsse auf bösartige Veränderungen zulässt. Allerdings ist die Bestimmung des PSA-Wertes über eine Blutabnahme nicht kassenfinanziert. Wer diesen wichtigen Test zur Prostatakrebs-Früherkennung möchte, muss ihn derzeit selbst bezahlen. Und daher nutzen viele Männer diese Früherkennungsmethode wohl nicht.

    Wie bei jeder Früherkennungsmaßnahme gibt es auch beim PSA-Test die Möglichkeit der sogenannten „Überdiagnose“, das heißt, es werden auch Tumore entdeckt, die zu Lebzeiten ohne PSA-Messung nicht aufgefallen wären, weil manche Prostatakrebsarten über viele Jahre „ruhen“ können. Um dies zu vermeiden, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Urologie (DGU) ein organisiertes Prostatakrebs-Screening, das den risikoangepassten PSA-Test für Männer zwischen 50 und 65 Jahren ohne familiäre Vorbelastung vorsieht. Wie dies im Detail aussieht, erklärt Prof. Dr. Maurice Michel, Generalsekretär der DGU im BPS-Onlinevortrag „Früherkennung des Prostatakarzinoms“, der unter http://b-p-s.link/7w6 allen Interessierten kostenfrei zur Verfügung steht.

    Nach 14 Jahren Engagement in den entscheidenden Gremien des Gesundheitswesens hoffen wir, dass vielleicht noch in diesem Jahr die PSA-gestützte Früherkennung endlich in den Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkassen aufgenommen wird: Um uns dann der letzten, großen Aufgabe zu widmen und die Männer von einer Teilnahme zu überzeugen. Aber Männer, diesen kleinen Piks werden wir dann doch alle tapfer ertragen, oder?

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    Bei Fragen zur Früherkennung, zu den Untersuchungsmöglichkeiten und/oder Behandlungen steht die BPS-Beratungshotline allen Interessierten, Betroffenen und Angehörigen Dienstag, Mittwoch und Donnerstag zwischen 15 und 18 Uhr unter der kostenfreien Servicenummer 0800-7080123 zur Verfügung.

    Der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V. ist ein gemeinnütziger Verein zur Unterstützung von Männern, die an Prostatakrebs erkrankt sind. Gegründet 2000, gehören dem BPS rund 170 Selbsthilfegruppen an. Der BPS ist damit weltweit eine der größten Organisationen von und für Prostatakrebspatienten.

    Der Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V.

    ist ein gemeinnütziger Verein zur Unterstützung von Männern, die an Prostatakrebs erkrankt sind. Gegründet 2000, gehören dem BPS rund 170 Selbsthilfegruppen an. Der BPS ist damit weltweit eine der größten Organisationen von und für Prostatakrebspatienten.

    Über die verschiedenen kostenfreien Informationskanäle (Beratungshotline, Homepage, BPS-Magazin, Soziale Medien) möchte der BPS möglichst viele der rund 68.000 Männer erreichen, die jährlich die Diagnose Prostatakrebs erhalten. Darüber hinaus vertritt der BPS Patienteninteressen im Gemeinsamen Bundesausschuss, in der Leitlinienkommission, in der Zertifizierungskommission der Prostatakrebszentren und in der europäischen Prostatakrebs-Selbsthilfevereinigung „Europa UOMO“. Der BPS und seine Selbsthilfegruppen werden gefördert durch die Stiftung Deutsche Krebshilfe und Krankenkassen. Sie sind unabhängig, objektiv und wissenschaftlicher medizinischer Gewissheit verpflichtet.

    Kontakt
    Geschäftsstelle Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e.V.,
    Thomas-Mann-Str. 40,
    53111 Bonn,
    Tel 0228-33889-500,
    Fax 0228-33889-510,
    E-Mail: [email protected]

    Betroffene, Angehörige und Interessierte finden Informationen auf
    www.prostatakrebs-bps.de

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