Über 60.000 Menschen erkranken jedes Jahr an Darmkrebs. Sowohl bei Frauen als auch Männern ist das „Kolonkarzinom“ die zweithäufigste Krebsart. Da die Krankheit zunächst kaum Symptome verursacht, wird die Diagnose häufig zu spät gestellt. Mittels einer Darmspiegelung (Koloskopie) kann jedoch eine effektive Vorsorge betrieben werden: Bei fast sieben Prozent der Versicherten, die zur vorsorglichen Darmspiegelung gehen, finden Gastroenterologen gutartige Krebsvorstufen, sogenannte „Adenome“, in der Darmschleimhaut. Mit verbesserten technischen Verfahren können auch kleinste dieser gutartigen Wucherungen erkannt und während einer Darmspiegelung entfernt werden, bevor sie zu einem Krebsgeschwür heranwachsen. Eine frühzeitige Erkennung kann die Erkrankung also verhindert oder verbessert die Heilungschancen bei Darmkrebs erheblich – Früherkennung rettet also Leben! Alle Krankenkassen übernehmen die Untersuchungskosten zur Früherkennung von Darmkrebs für die Versicherten ab 50 Jahren. Damit mehr Menschen zur Vorsorge gehen, bekommen seit dem 1. Juli 2019 alle gesetzlich Versicherten ab 50 Jahren von ihrer Krankenkasse per Post eine Einladung und Informationen zur Früherkennung.
Wie läuft die Darmspiegelung ab?
Die Darmspiegelung ist ein sehr sicheres Verfahren, das ambulant unter einer leichten Schlafnarkose durchgeführt wird. Aufgrund moderner Techniken gibt es so gut wie keine Komplikationen oder Nebenwirkungen. Zur Darmreinigung am Vortag werden Abführmittel verwendet. Der Facharzt untersucht am Folgetag mit einem Endoskop den Darm vom After aus bis zur Einmündung des Dünndarms. Die Untersuchung dauert in aller Regel etwa 30 Minuten.
Abführen ohne Reizung
Entscheidend für die Diagnostik ist, dass die Darmschleimhaut möglichst gut zu untersuchen ist. Daher müssen Patienten vor einer Darmspiegelung abführen. Dadurch wird der Darm möglichst sauber und frei von Stuhlresten.
Das Wichtigste im Überblick:
• die Darmreinigung beginnt ein bis zwei Tage vor der Darmspiegelung
• unmittelbar vor der Darmspiegelung sollte der Stuhl klar und flüssig sein und Farbe von Kamillentee aufweisen
• zum Abführen gibt es Polyethylenglycol-Lösungen (PEG-Lösungen) und auf Salzen basierende, sogenannte salinische Lösungen
• bereits drei Tage vor der Darmspiegelung sollten Patienten keine Körner mehr verzehren
Das Abführprozedere im Vorfeld einer Darmspiegelung kann durch häufige Toilettengänge zu Reizungen am After führen. Dusch-WCs können helfen, diese zu minimieren oder gar zu verhindern. Denn die Po-Haut ist empfindlich. Sie ist dünn und besteht aus vielen Fältchen, in denen sich Rückstände schnell absetzen. Toilettenpapier reinigt die Haut nicht vollständig und mögliche Überreste können Juckreiz hervorrufen, die das trockene Material noch verstärkt. Die Reinigung mit einem Dusch-WC-Aufsatz gestaltet sich auch bei strapazierter Haut sanft und angenehm, sie kann sogar die Haut beruhigen – ideal für die Po-Gesundheit.