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Home » Neurologie » Neue Entwicklungen im Kampf gegen Epilepsien
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Epilepsie ist eine seit alter Zeit bekannte Erkrankung, die für Betroffene äußerst belastend ist. Ein Expertinnengespräch mit PD Dr. med. Elisabeth Kaufmann (LMU München) über neue Behandlungsmethoden.

PD Dr. med. Elisabeth Kaufmann

Fachärztin für Neurologie, Neurologische Klinik und Poliklinik LMU München

Bei vielen Epilepsiepatient:innen wirken Medikamente nur kurz und irgendwann tritt eine gewisse Resistenz auf. Wie viele sind es? 

Erfreulicherweise reichen bei ungefähr zwei Dritteln die Medikamente aus, aber es gibt in Deutschland rund 200.000 Patient:innen, bei denen Medikamente alleine nicht zur Anfallsfreiheit führen. Diese Patient:innen wünschen sich weitere Behandlungsoptionen.

Wie sehr sind die Betroffenen in ihrer Lebensqualität eingeschränkt?

Epileptische Anfälle zu erleiden, ist das eine, die Stigmatisierung der Patient:innen und oft auch deren Familien ist das andere. Denn es gibt eine Reihe von schwerwiegenden Einschränkungen, die ein freies, unbeschwertes Leben unmöglich machen. Das beginnt bei der Verletzungsgefahr während eines Anfalls, außerdem dürfen viele Betroffene nicht Auto fahren, können bestimmte Berufe nicht oder nicht mehr ausüben oder  z.B. nicht mehr alleine baden gehen. Wenn die Lebensqualität zu sehr eingeschränkt ist, kann das auch zu Depressionen führen.

Wie lange dauert es, bis ihnen eine Gehirnoperation oder ein medizintechnisches Gerät angeboten wird?

In der Regel gilt, dass zwei Medikamente ausprobiert werden. Erst wenn diese nicht gewirkt haben, gilt ein:e Patient:in als resistent, wonach Betroffene an ein Zentrum überwiesen werden, wo auch chirurgische Eingriffe durchgeführt werden können. Dort wird überprüft, ob eine chirurgische Entfernung des betroffenen Hirnareals oder eine Implantation eines Stimulators medizinisch sinnvoll oder möglich ist. Leider werden die Patient:innen oft erst spät, nicht selten erst nach zehn bis fünfzehn Jahren, an einen Spezialisten überwiesen.

Es gibt mittlerweile verschiedene Hirnstimulationsmethoden für die Therapie von Epilepsien. Können Sie dazu etwas sagen? 

Durch eine Gehirnoperation, bei der der Ursprungsherd der Epilepsie chirurgisch entfernt wird, können Patient:innen anfallsfrei werden. Manche Patient:innen sind aber aus medizinischen Gründen keine Kandidat:innen für solche Operationen, etwa weil bei ihnen das Sprachzentrum betroffen ist. Für diese Patient:innen haben wir seit einigen Jahren Stimulationsverfahren zur Verfügung (Vagusnervstimulation und Thalamusstimulation). Diese erfordern ebenfalls eine Operation zur Implantation der Stimulationselektroden im Gehirn oder Halsbereich und haben zum Ziel, mittels Stromimpulsen die Anfälle zu reduzieren und abzumildern.

Ihre Erfahrungen bezüglich der Priorität aus Patientensicht: Haben viele Patient:innen  Angst vor einer Gehirnoperation? 

Manche Patient:innen haben hier Vorbehalte und Sorgen. Daher gibt es Bedarf an alternativen, weniger invasiven Methoden, an denen intensiv geforscht wird. Die Zukunft geht sicher dahin, dass kleinere, intelligentere Geräte mit chirurgisch minimalem Risiko auf den Markt kommen.

Für welche Patienten ist EASEE® von Precisis eine Option?

Das eignet sich für Patient:innen, bei denen die Epilepsie von einer bestimmten Stelle ausgeht, die genau bekannt ist, aber nicht herausoperiert werden kann. Die EASEE®-Elektrode wird genau über der Stelle platziert. Hierfür muss der Schädelknochen nicht eröffnet werden. Sie stimuliert den Hirnbereich sehr präzise und individualisiert. Das ist minimalinvasiv und stellt eine vielversprechende Erweiterung des Therapiespektrums dar.

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