Warum eine patientenzentrierte Wahrnehmung so wichtig ist.
Die Corona-Pandemie und das zunehmend unsichere Weltgeschehen stellt Menschen, die an einer Depression erkrankt sind, vor immense Herausforderungen. Denn: Unter einer Depression vergrößert sich alles Negative im Leben und wird ins Zentrum gerückt. Sorgen und Ängste scheinen ins Unüberwindbare zu wachsen.
Jede*r Fünfte erkrankt an Depression.
Fast 20 Prozent aller Menschen sind von einer Depression betroffen. Neun von zehn Suiziden unter jungen Erwachsenen werden mit Depression in Verbindung gebracht. Aus Angst vor Vorurteilen und Stigmatisierung vermeiden Menschen, die mit einer Depression leben, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Depressionen betreffen aber auch das Umfeld der erkrankten Menschen wie Familie, Freunde und auch Arbeitskollegen. Auch diese gilt es zu unterstützen und ihnen langfristig mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Trotz der großen Zahl an Menschen, die direkt oder indirekt von Depressionen betroffen sind, scheint die Depression immer noch ein Tabuthema zu sein und nicht als Krankheit wahrgenommen zu werden.
Zu selten wird offen über Depression gesprochen.
Umso dringlicher scheint es, die Erkrankung weiter in den Fokus der Öffentlichkeit zu rücken und Betroffene Patient*innen in den Mittelpunkt zu stellen. Ziel sollte es sein, über die Erkrankung mit ihren möglichen „schlimmen“ Konsequenzen in der Gesellschaft aufzuklären. Die Erkrankung ernst nehmen, und im zweiten Schritt die Ernsthaftigkeit der Erkrankung zu vermitteln, um so Betroffenen einen offenen Umgang zu ermöglichen, damit schnell Hilfe aufgesucht und auch eine Therapie vermittelt werden kann. Ist die Angst, von Angesicht zu Angesicht über das Leiden zu sprechen, zu groß, gibt es immer mehr Möglichkeiten, auch auf digitalem Weg Gehör zu finden, um frühzeitig und offen über Depression reden zu können. Denn nur wer sich rechtzeitig austauscht und informiert, dem kann besser und schneller geholfen werden.