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    Digitalisierung und Inklusion

    Foto: Woche des Sehens

    Digitalisierung prägt unseren Alltag und macht vieles möglich – von der Arbeit im Homeoffice über den Online-Einkauf bis zur Filmpremiere auf der Streaming-Plattform. Für blinde und sehbehinderte Menschen bietet die Digitalisierung grundsätzlich erst einmal eine riesige Chance auf mehr Selbstbestimmung und Teilhabe. Spezielle Hilfsmittel und Apps können Informationen vorlesen oder für Vergrößerung sorgen und die KI bietet weitere Potenziale, z. B. durch Bilderkennung.

    Christiane Möller

    Justiziarin und stellvertretende Geschäftsführerin beim Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband e. V. (DBSV)

    Foto: DBSV Friese

    Damit Digitalisierung jedoch wirklich zur Inklusion beiträgt, brauchen Menschen mit Seheinschränkungen Zugang zu den benötigten Endgeräten und Hilfsmitteln sowie vor allem spezielle Schulungen. Die zweite und entscheidende Voraussetzung ist, dass Webseiten, Apps, Software und Hardware barrierefrei gestaltet sind. Denn wenn das Zahlungsterminal im Taxi nur per Touchscreen funktioniert, können blinde Menschen nicht bezahlen. Texte eines Online-Shops in grauer Schrift auf rosa Hintergrund sind wiederum für sehbehinderte Menschen zu kontrastarm und damit nicht lesbar. An Standards und technischen Spezifikationen für digitale Barrierefreiheit mangelt es nicht. Spezielle Nutzertests können zudem helfen, die Nutzbarkeit zu verbessern.

    Aber während öffentliche Stellen bereits gesetzlich zur Barrierefreiheit verpflichtet sind, muss die Privatwirtschaft erst ab dem 29.06.2025 bestimmte Produkte und digitale Services barrierefrei gestalten, darunter Online-Shops, E-Books, Bankdienstleistungen, Zahlungsterminals und Smart TVs. Anders sieht es bei beruflich genutzter Software oder bei Haushaltsgeräten aus: Hier setzt Deutschland in puncto Barrierefreiheit weiter auf Freiwilligkeit. Das führt erfahrungsgemäß immer wieder dazu, dass behinderte Menschen vom Zugang zum Arbeitsmarkt und bei der Gestaltung des Alltags ausgeschlossen werden. Der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) setzt sich daher auf allen Ebenen für mehr und verbindlich vereinbarte Barrierefreiheit ein.

    Weitere Informationen unter:

    www.dbsv.org/digitalisierung

    Rat und Hilfe für Betroffene und Angehörige:
    www.blickpunkt-auge.de


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