Egal in welchem Alter, die Augengesundheit sollte regelmäßig durch einen Spezialisten untersucht werden. Oft tritt eine Veränderung des Sehens schleichend ein. Durch eine adäquate Untersuchung können Fehlsichtigkeiten und Erkrankungen, die mögliche Sehbeeinträchtigungen zur Folge haben, frühzeitig erkannt werden. Die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung stehen somit besser.
Stephanie Mühlberg
Angestellte der VDCO Geschäftsstelle / M.Sc. Augenoptik/Optometrie
Esther Adam-Pennewitz
Optometristin / M.Sc. Augenoptik/ Ansprechpartnerin für Rückfragen
Fotos: © fotostudio_charlottenburg
In Deutschland sind Augenärzte sowie Optometristen ausgebildet, die Augengesundheit zu beurteilen. Optometristen sind oft die ersten Ansprechpartner, wenn es zu Sehproblemen kommt. Sie prüfen die individuellen Sehanforderungen zur Bestimmung einer optimalen Sehhilfe, wie Brille oder Kontaktlinsen, testen die Sehfunktionen und sind berechtigt sowie befähigt Vorsorgeuntersuchungen, wie z. B. eine Augeninnendruckmessung, durchzuführen. Die allgemeine Augengesundheit begutachten Optometristen zusätzlich durch Kontrolle des vorderen und hinteren Augenabschnitts. Die Untersuchungsgeräte verfügen heute über vielfältige teilweise KI-basierte Tools, die eine zusätzliche Einschätzung des Befunds ermöglichen. Bei Auffälligkeiten kann der Optometrist die Dringlichkeit abschätzen und gezielt an einen Arzt verweisen. Bei Erwachsenen ab einem Alter von 50 Jahren können auch pathologische Vorgänge Grund für eine Sehverschlechterung sein. Am häufigsten treten die Altersbedingte Makuladegeneration (AMD), eine Katarakt (Linsentrübung), ein Glaukom, das Trockene Auge sowie die Diabethische Retinophatie als Ursache auf. Diese von einer normalen Altersveränderung zu unterscheiden, ist Aufgabe des Optometristen oder Augenarztes.
Der Grundstein für eine gute Augengesundheit wird in der Kindheit gelegt. In Europa weisen ca. 6 % der eingeschulten Kinder ein visuelles Defizit auf – hervorgerufen vor allem durch Amblyopien (Schwachsichtigkeit) oder Strabismus (Schielen) sowie durch unkorrigierte Hyperopien (Weitsichtigkeit) oder Myopien (Kurzsichtigkeit). Die Fehlsichtigkeiten fallen bei einem Sehscreening auf und können, bei frühzeitigem Erkennen, erfolgreich therapiert bzw. versorgt werden, um eine normale altersentsprechende Entwicklung des Sehens zu ermöglichen. Kinder erlangen rund 80 % ihrer Informationen über das visuelle System. Kein anderer Sinn ist für die Entwicklung des Kindes wichtiger als die visuelle Wahrnehmung. Auffälligkeiten bereits im Kleinkindalter durch den regelmäßigen Besuch eines Optometristen früh zu erkennen und zu behandeln, ist daher ausschlaggebend. Bei einer plötzlich auftretenden Sehverschlechterung oder einem schnellen Sehverlust, Doppeltsehen und starken Augenschmerzen sowie der Wahrnehmung von Lichtblitzen oder Rußregen „vor“ den Augen sollte sofort ein Augenarzt aufgesucht werden.
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